Mein konservatives und langfristiges ETF/Fonds/ETC Depot per Wertpapier-Sparplan sowie die hinterlegte Investment-Strategie im Detail

Mein ETF/Fonds/ETC Depot repräsentiert ein konservatives und langfristiges sowie extrem breit diversifiziertes echtes Welt-Portfolio, welches in alle wichtigen Anlageklassen gleichzeitig investiert ist und einfach per Wertpapier-Sparplan kostengünstig bespart werden kann. Es enthält mehr als 6000 Aktien aller Stufen der Marktkapitalisierung, von Blue Chips, über Mid Caps bis hin zu Small Caps. Dabei werden alle Börsen bzw. Länder der Welt bis auf wenige kleine Frontier Markets berücksichtigt sowie Werte im unteren Penny Stock Bereich größtenteils ausgeschlossen. Die Anleihequote in meinem Portfolio enthält über 3000 verschiedenen Bonds, sowohl Staatsanleihen und Unternehmensanleihen, als auch eine kleine Beimischung von High Yields und inflationsindexierten Rentenpapieren. Abgerundet wird das Gesamtinvestment durch über 300 globale Wandelanleihen und physisch hinterlegtes Gold per ETC. Primär bildet mein hauptsächlich auf ETF basierender langfristiger und konservativer Wertpapier-Sparplan eine für mich sehr gute und vor allem nachhaltige passive Einkommensquelle. Die Strategie dahinter ist teil-passiv und bedarf weniger als 5 Stunden Aufwand im Jahr, je nach Marktsituation kann dieser Zeitaufwand auch wesentlich geringer ausfallen.

Beitrag aktualisiert am 28. September 2020 von Marco Eitelmann

Wichtiger Hinweis: Hier findet Ihr ab sofort die neuste Version meines Weltportfolios.


In den letzten Jahren hat sich meine Börsenstrategie immer mehr zu einem teilpassiven ETF/Fonds/ETC Portfolio entwickelt. Inzwischen ist mein aktuelles, sehr breit diversifiziertes, langfristiges und vor allem konservatives Investmentdepot entstanden, welches per regelmäßigem Wertpapiersparplan bespart wird. Dieses langfristige Portfolio möchte ich nun im Detail vorstellen sowie dessen einfache und profitabel hinterlegte Strategie.

Dieses Welt-Depot habe ich bis zur vollständigen Tilgung meiner selbstbewohnten Immobilie aktiv genutzt und würde es ohne das Immobilieneigentum auch weiterhin tun. Das Portfolio wurde aufgrund dieser neuen persönlichen Gegebenheiten durch eine ebenfalls sehr konservative Strategie abgelöst. Ohne die selbst genutzte Immobilie fällt meine Entscheidung als konservativer und langfristiger Anleger klar auf die im Folgenden vorgestellte Anlagestrategie.

Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei der Vorstellung der Strategie und Investments keinesfalls um eine Anlageberatung oder einen Aufruf zum Kauf der enthaltenen Wertpapiere handelt, sondern nur eine reine Vorstellung meinerseits in Bezug auf mein individuelles Anlageverhalten, meine enthaltenen Vermögenswerte sowie Meinungen diesbezüglich. Die Inhalte aller Beiträge dieser Webseite haben einen rein informellen Charakter, eine Nachbildung erfolgt daher stets auf eigenes Risiko!

Die Aufteilung meiner Werte sowie die Mindestsparrate meiner ETF/Fonds/ETC Strategie im Weltportfolio

Ich möchte zunächst mit der Aufteilung meiner ETF, Fonds und ETC beginnen, die ich im Rhythmus von 2 Monaten bespare. Der Grund für den Zweimonatsrhythmus liegt in der hohen Anzahl an Positionen und dem benötigten Mindestbetrag für die Sparrate des Wertpapiersparplans von 1000 Euro je Ausführung. Meine eigentliche Sparrate beträgt somit 500 Euro im Monat. Wer nur 333,33 Euro im Monat sparen möchte oder kann, muss den Spar-Rhythmus auf vierteljährlich ausdehnen oder eben bei noch geringeren Sparraten den Sparplan auf 2-mal jährlich oder weniger Ausführungen beschränken. Dies kann man mit einem manuellem Aussetzen des Sparplans bei den meisten Brokern innerhalb von wenigen Minuten umsetzen. So lässt sich z.B. die Sparrate auf 83,88 Euro im Monat drücken, was dann jedoch nur zu einer einzigen Ausführung pro Jahr führt.

Ideal ist es dann allerdings diese Ausführung in möglichst saisonal schlechten Börsenmonaten zu platzieren, um auch hier zusätzlich etwas mehr Rendite generieren zu können und so zu durchschnittlich günstigeren Kursen zu kaufen, wenn man schon nicht monatlich, zweimonatlich oder vierteljährlich sparen kann. Sehr gut lässt sich ein solcher Sparplan z.B. bei comdirect* einrichten, da dort einzelne Positionen schon mit 25 Euro bespart werden können sowie alle ETF meiner Strategie gleichzeitig verfügbar sind. Zudem bin ich aus eigener Erfahrung und langjähriger Kundschaft mit dem Onlinebroker sehr zufrieden. Die Kosten dort betragen je Ausführung nur 1,5 % der Investitionssumme, ab und zu sind auch manche Ausführung je nach Aktion und ETF Anbieter zeitweise kostenlos verfügbar.

Mein Portfolio und meine zweimonatliche Sparplanrate sehen in ihrer Aufteilung wie folgt aus (Sparplan mit 1000 Euro je Ausführung):

  • Ishares MSCI World WKN: A0HGV0 Anteil 5 Prozent
  • Vanguard FTSE All World WKN: A1JX52 Anteil 10 Prozent
  • SPDR MSCI World Small Cap WKN: A1W56P Anteil 2,5 Prozent
  • Ishares MSCI Emerging Markets WKN: A0HGWC Anteil 5 Prozent
  • Vanguard FTSE Emerging Markets WKN:A1JX51 Anteil: 2,5 Prozent
  • Ishares MSCI Emerging Markets Small Cap WKN: A0RGER Anteil 2,5 Prozent
  • Ishares Stoxx Europe 600 WKN: 263530 Anteil 2,5 Prozent
  • Vanguard Dax WKN: A2JF6S Anteil 2,5 Prozent
  • Comstage MDax WKN: ETF007 Anteil 2,5 Prozent
  • Franklin LibertyQ Global Dividend WKN: A2DTF0 Anteil 10 Prozent
  • Ishares Nasdaq 100 WKN: A0F5UF Anteil 2,5 Prozent
  • Ishares S&P 600 Small Cap WKN: A0Q1YY Anteil 2,5 Prozent
  • Allianz Internationaler Rentenfonds WKN: 847505 Anteil 2,5 Prozent
  • Raiffeisen Global Rent WKN: 971727 Anteil 2,50 Prozent
  • Ishares Euro Aggregate Bond WKN: A0RGEN Anteil 2,5 Prozent
  • Ishares Euro Corporate Bond WKN: A0RGEP Anteil 2,5 Prozent
  • Vanguard Euro Corporate Bond WKN: A143JK Anteil 2,5 Prozent
  • Vanguard USD Corporate Bond WKN: A143JM Anteil 5 Prozent
  • Ishares Emerging Markts Gov. Bond WKN: A0NECU Anteil 2,5 Prozent
  • Vanguard Emerging Markets Government Bond WKN: A143JQ Anteil 5 Prozent
  • Ishares Emerging Markets Corporate Bond WKN: A1JWS3 Anteil 2,5 Prozent
  • Ishares Euro High Yield Bond WKN: A1C3NE Anteil 2,5 Prozent
  • iShares Developed Markets Property Yield WKN: A0LEW8 Anteil 10 Prozent
  • SPDR Global Convertible Bond WKN: A12CZS Anteil 5 Prozent
  • Euwax Gold 2 ETC WKN: EWG2LD Anteil 5 Prozent

Ziel-Depotgewichtung und Aufteilung der Wertpapier Sparplanrate grafisch aufbereitet:

Mein Portfolio investiert aktuell langfristig in über 6000 verschiedene Aktien, mehr als 3000 Anleihen, über 300 REITs und 300 Wandelanleihen sowie physisch hinterlegtem Gold. Die Aufteilung der Anlageklassen wurde konservativ bis ausgewogen gewählt.

Aufteilung der Assetklassen im Portfolio – Aktien, Anleihen, REITS, Wandelanleihen und physisches Gold

Depotaufteilung nach Anlageklassen

Warum so viele ETF, Fonds und ETC gleichzeitig? Hier wurde nichts zufällig zusammengewürfelt…

Die Aufteilung in 12 Aktieninvestments, 10 Anleiheinvestments, ein breit diversifiziertes REIIT- sowie ein Wandelanleiheinvestment und die Anlage in physisch hinterlegtem Gold per ETC, ist bis ins kleinste Detail nach Chancen/Risikoverhältnissen und maximal sinnvoller Diversifikation gewählt worden. Ein Sparplan mit nur einem MSCI World ETF reicht nicht ansatzweise aus, um wirklich die ganze Welt der Aktien abzudecken. Ebenso eignet sich ein einziger Anleihen ETF ebenfalls nicht, um die gesamte Welt der Bonds abzudecken. Selbst der MSCI All Countries World Index kurz MSCI ACWI als ETF deckt eben nicht ordentlich die gesamte Welt der Aktienanlagen ab. Zwar ist dieser in nahezu jedem bedeutenden Land mit einem akzeptablen und regulierten Aktienmarkt präsent, jedoch nimmt auch hier die USA mit nahe 60 Prozent Prozent Gewichtung den Spitzenplatz im Index ein. Einige Ländern fehlen gar völlig oder sind eben deutlich unterrepräsentiert. Small Caps fehlen hingegen in einem solchen Index ebenfalls komplett.

Dies sind nur einige wenige Gründe, warum ich also nicht das klassische Portfolio mit 75 Prozent MSCI World und 25 Prozent MSCI Emerging Markets ETF fahre. Ich komme gleich im Einzelnen zu meiner Aufteilung und der Strategie dahinter.

Aufteilung der Aktienquote (50 Prozent Anteil am Portfolio)

Im Portfolio sind alle wichtigen weltweiten großen Aktienmärkte sowie Emerging Markets, bis hin zu den kleinsten Börsen vertreten. Ebenso sind sowohl Blue Chips, als auch Mid Caps und Small Caps enthalten. Kurz gesagt, von den Werten mit der größten Marktkapitalisierung (Blue Chips) über die mittleren- bis hin zu den kleinen Marktkapitalisierungen, Mid Cap und Small Cap Werten, ist der globale Aktienmarkt nahezu vollständig abgedeckt. Man könnte die verinzelt fehlenden winzigen Frontier Markets bei höherer Sparrate über einen weiteren Fonds oder ETF ergänzen. Aktuell finde ich dazu aber kein passendes Produkt und halte es auch nicht für nötig, da sie teilweise in dem sehr breit gefassten FTSE All World ETF und weiteren Indizes schon vertreten sind.

Zwischen 97 und 99 Prozent der globalen Marktkapitalisierung abzudecken reicht mir völlig. Der Aktienanteil repräsentiert somit ein echtes Weltportfolio. Damit die USA hier nicht zu hoch gewichtet wird, habe ich über einen Ishares Euro Stoxx 600, sowie einen Vanguard DAX ETF und Comstage MDAX ETF die europäischen Aktien mit Schwerpunkt Deutschland deutlich im Anteil erhöht. Zudem kommt noch der Franklin LibertyQ Global Dividend ETF mit einem Schwerpunkt auf internationale Dividendentitel hinzu, welcher nicht zu US-lastig ist. Einzelne ETF im US Markt wie z.B. den Ishares Nasdaq 100 ETF und den Ishares S&P 600 Small Cap ETF habe ich gezielt ausgewählt, da ich hier langfristig eine Outperformance der Marktsegmente erwarte. Zudem sind die ETF in ihrer jeweiligen Quote in Bezug auf die entwickelten Märkten zu den Emerging Markets und im Verhältnis Blue Chips und Midcaps zu Small Caps genau aufeinander abgestimmt.

Mein Portfolio umfasst so über 6000 verschiedene globale Aktien aus allen Klassen der Marktkapitalisierung gleichzeitig! Spekulative Penny Stocks und sehr kleine Frontiermarkets sind die einzigen Elemente, die nicht mit meinen Investments im Aktienbereich vollständig abgedeckt werden.

Aufteilung der Anleihequote (30 Prozent Anteil am Portfolio)

Auch bei den Anleihen habe ich das Verhältnis der entwickelten Märkte zu den Emerging Markets genau abgestimmt. Hier kommt zusätzlich die Aufteilung von Staatsanleihen zu Unternehmensanleihen insbesondere zum Tragen. Während ich in den entwickelten Märkten eine höhere Gewichtung der Investments im Bereich der Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen verfolge, habe ich in den Emerging Markets vor allem Wert auf eine extrem breit gestreute Anlage in Staatsanleihen gelegt und die Unternehmensanleihen wiederum untergewichtet.

In der Assetklasse der Anleihen kommen zusätzlich noch zwei aktiv gemanagte Fonds zum Einsatz, die sich in den letzten 10 Jahren sehr konservativ und schwankungsarm entwickelt haben. Gerade im Anleihesegment kann sich eine aktive Form der Geldanlage wesentlich besser bezahlt machen, als in der rein passiven Anlage. Gut gemanagte Rentenfonds schlagen die ETF Papiere eher als Aktienfonds und ihre zugehörigen ETF Konkurrenten bzw. Benchmark Indizes. Zusätzlich bieten mir die beiden Fonds auch einen erheblichen Zugang zu den Anleihen großer Industriestaaten wie z.B. den USA, Kanada oder auch Japan, die über die bereits enthaltenen ETF sonst nicht adäquat abgedeckt werden könnten. Aufgrund der möglichen Probleme und des erhöhten Risikos vor allem in Krisenzeiten, habe ich den Anteil der High Yield Bonds auf nur 2,5 Prozent meines Gesamtkapitals beschränkt. Eine höhere Gewichtung würde sonst den konservativen Charakter der gesamten Anleihequote untergraben.

Über diese enorme Diversifikation im Bereich der Anleihen, bin ich zu jedem Zeitpunkt in mindestens 3000 verschiedene globale Anleihen investiert. Diese reichen von Staatsanleihen, über Unternehmensanleihen bis hin zu High Yields und zeitweise in geringem Umfang über die Fonds auch zu inflationsindexierte Anleihen.

REITS im Depot (10 Prozent Anteil am Portfolio)

Reits sind Immobilienaktien mit ganz spezifischen gesetzlichen Regelungen. REITS müssen mindestens 90 Prozent ihrer Gewinne ausschütten und sorgen somit für einen hohen Beitrag zum passiven Einkommen aus dem Depot. Sie unterliegen zudem steuerlichen Vorteilen und die Ausgestaltung der REITS Konstrukte weist noch weitere Besonderheiten auf. REITS sind eine eigene Anlageklasse, auch wenn sie nicht selten nah mit dem Aktienmarkt korrelieren. Im Crash 2000-2003 verhielten sie sich moderat fallend bis neutral, was dass Risiko und die Volatilität in dieser Phase für ein Depot gesenkt hätte. 2007 beim Platzen der Immobilienblase sind die REITS wiederum um gut 70 Prozent von ihrem vorherigen Allzeithoch gefallen, stärker also als der Gesamtmarkt. Bei vielen kleineren bis mittleren Korrekturen verhalten sie sich in den meisten Fällen sehr solide.

REITS sind zudem eine gute Inflationsabsicherung, können zur einer Reduzierung der Schwankungsbreite im Depot beitragen und erholen sich zumindest in den letzten 60 Jahren recht zügig im Kurs, wenn sie zuvor um mehr als 50 % gefallen sind. In einem solchen Fall, sehe ich sie auch als gute, gezielte Nachkaufgelegenheit.

In meinem Portfolio werden die REITS über einen mehr als 300 internationale Immobilienaktien umfassenden ETF abgebildet, der die großen entwickelten Immobilienmärkte beinhaltet. Zudem streut dieser auch hervorragend die Immobilienliegenschaften und deren spezifische Nutzungsarten, welche von Industrie, Hotels, Gewerbeparks, Einkaufszentren und Wohnungen bis hin zu Sendemasten, Serverzentren, Park- und Lagermöglichkeiten sowie vielen weiteren Bereichen enthalten sind.

Wandelanleihen im ETF Depot (5 Prozent Anteil am Portfolio)

Wandelanleihen sind für mich eine eigene Assetklasse. Wandelanleihen verhalten sich wesentlich konservativer als Aktien und liegen in ihrer Rendite langfristig deutlich über dem klassischen Anleihemarkt der festverzinslichen Wertpapiere der Staaten und Unternehmen vertritt. Ein Besitzer einer Wandelanleihe hat wie der Name schon sagt zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt das Recht seine Anleihe in eine ebenfalls vorher festgelegte Anzahl von Aktien zu tauschen bzw. zu „wandeln“. Steigen die Aktien moderat bis stark an, dann ist dieses Recht natürlich mehr wert und der Verkauf der unterlegten Aktien bringt ordentlich Geld. Dieses lässt sich natürlich auch durch den vorherigen Anstieg aus der Wandelanleihe bei vorzeitiger Veräußerung erzielen. In schlechten Börsenphasen wiederum ist man natürlich nicht gezwungen die Aktien zu nehmen oder die Wandelanleihe vorzeitig zu veräußern. Die Verluste fallen somit deutlich geringer aus als beim direkten Aktieninvestment. Ein Nachteil ist die etwas geringeren Verzinsungen von Wandelanleihen gegenüber klassischen Bonds. Für mich ist der SPDR Global Convertible Bond in diesem Fall die bevorzugte Wahl gewesen, wenn man Wandelanleihen breit diversifiziert über einen Sparplan besparen möchte.


Über diesen ETF bin ich in gut 300 globale Wandelanleihen gleichzeitig investiert.

Gold als untergeordnetes Investment mit physischer Hinterlegung (5 Prozent Anteil am Portfolio)

Gold spielt im Gesamtdepot eine kleinere aber wichtige Rolle. Es handelt sich hier gleichzeitig auch um den einzigen ETC im Portfolio. Dieser ist mit Gold 100 Prozent physisch hinterlegt und nicht synthetisch aufgebaut. Das Gold kann man sich über diesen ETC kostenlos nach Hause liefern lassen, wenn man denn möchte. Der geringe Goldanteil ist nur eine Versicherung gegen ein extremes Finanzbeben bzw. eine kleinere Performancekomponente in der eventuell bevorstehenden nächsten oder auch langfristigen Goldhausse. Selbst wenn diese langfristige Gold Hausse nicht eintreffen sollte, sind die 5 Prozent Anteil so immerhin noch eine gute Versicherung, die in absehbarer Zeit nicht wertlos werden wird, wie etwa ein Optionsschein der verfällt oder ein Turbo Put der ins KO läuft und so ausgestoppt wird. Mit einem „Versicherungsfall“ meine ich hier übrigens nicht einen Markteinbruch bzw. Crash am Aktienmarkt von 60 Prozent und mehr, sondern einen richtig großen Knall, der hoffentlich nicht eintrifft! Ein Beispiel wäre ein Hyperinflation. Bei einem großen Krieg in der heutigen Zeit wäre dann wohl auch das Gold und das Geld egal. Ich bin aber für die Menscheit und die Weltwirtschaft langfristig grundsätzlich optimistisch eingestellt. Trotzdem erwarte ich langfristig steigende Goldpreise, allein schon aufgrund des Niedrigzinsumfeldes und den drohenden Verwerfungen die daraus entstehen können, sowie der Tatsache das Gold über die Jahrhunderte immer einen Inflationsausgleich geschaffen hat und selbst eine Währungsreform wertstabil überlebt, da es nach dieser in die nächste Währung oder zur Not auch in eine stabile ausländische Währung getauscht werden kann.

Gold = Wertstabiles und universelles Geld bzw. hervorragendes Tauschmittel und das unabhängig vom Wert des aktuellen Papiergeldes.

Alles ausschüttende ETF, Fonds und ETC im Sinne des passiven Einkommens?

Da es auf dieser Webseite primär um passives Einkommen geht und ich selbst auch die Strategie des passiven Einkommens per ETF, Fonds und ETC verfolge, sind fast alle Investments ausschüttender Art. Einzig der Gold ETC (Gold bringt schließlich keine Ausschüttungen in Form von Zinsen oder Dividenden) sowie der SPDR MSCI World Small Cap (thesaurierend) sind nicht von ausschüttender Gattung. Das heißt das 92,5 Prozent meines Welt-Portfolios regelmäßig Ausschüttungen auf mein Konto generieren. Dies ist eine wunderbare Grundlage, für ein langfristiges und nachhaltiges sowie stetig steigendes, passives Einkommen, welches aus den weltweiten Kapitalmärkten generiert wird.

Alle ETF sind replizierend, nicht Swap basiert!

Auch wenn bei synthetischen ETF die über Swaps und andere künstliche Derivate abgebildet werden, das Risiko relativ begrenzt ist, investiere ich ausschließlich in replizierende ETF, welche die Aktien der Indizes auch tatsächlich kaufen und nur in geringem Umfang über Derivate optimieren. Zu diesem Thema habe ich auch vor einiger Zeit einen Vergleichsbeitrag zu „Synthetischen und replizierenden ETF“ geschrieben.

Teilpassive ETF Strategie?

Ich schrieb eingangs über eine „teilpassive Strategie“. Die ETF und ETC sind bis auf die zwei zusätzlichen Fondspositionen jedoch rein passive Investments. Kein ETF, Fonds oder ETC wird einzeln abgesichert oder vorzeitig verkauft. Es wird diszipliniert, egal in welcher Marktphase immer gleich über den Sparplan investiert. Dennoch gibt es eine Komponente die einen aktiven Teil des Investierens beinhaltet. Es gibt eine Regel, die mich in das Portfolio neben der Sparrate als zusätzliches Einzelinvestment eingreifen lässt.

Fällt ein Wert mehr als 30 Prozent zu seiner in der Sparrate festgelegten Ziel-Quote im Depot, so wird dieser durch Einzelnachkäufe wieder zu seiner angestrebten Gewichtung aufgestockt.

Beispiele:

  • Vanguard FTSE All World ETF hat 10 Prozent Anteil an der Gesamtsparrrate und einen Zielwert von 10 Prozent bei seinem Depotanteil. Jetzt fällt der FTSE All World Index um 30 Prozent. Im Depot ist er nun mit nur noch 7,00 Prozent gewichtet und wird durch einen Einzelkauf wieder auf 10 Prozent erhöht.
  • Die Aktienmärkte steigen sehr langfristig betrachtet wesentlich deutlicher gegenüber den Anleihemärkten bzw. der Kombination aus Anleihekursen und Zinsausschüttungen. Das würde die Anleihepositionen zwar nicht in den Verlustbereich bringen, jedoch ihre prozentuale Quote im Gesamtdepot verringern. Ergo werden diese immer wieder in Richtung ihrer Zielwerte aufgestockt.

Dieses Rebalancing ist vor allem langfristig wichtig, um das geplante Chancen/Risikoverhältnis und natürlich die daraus resultierende Zielaufteilung der Einzelwerte und Anlageklassen beibehalten zu können.

Diese aktive Komponente sorgt jedoch inbesondere auch dafür, dass ich noch mehr Anteile in schwachen Marktphasen einer Anlageklasse erwerben kann, als dies über den Sparplan möglich wäre. Fällt z.B. der MSCI World um 70 Prozent, dann sind das für mich ganz klare Nachkaufkurse, bei denen ich so mehrmals zuschlagen kann und mein Depot mir immer wieder automatisch die Aufstockung vorgibt.

Die reine Entwicklung der enthaltenen ETF, Fonds und ETC in der Vergangenheit an der Börse

Fast alle Aktien-ETF im 5 Jahreschart. Da der Vergleich auf 11 Werte begrenzt ist, wurde einer der 12 relativ ähnlich verlaufenden Papiere aus dem Chart entfernt, die WKN: A1JX52 des Vanguard FTSE All-World ETF, da hier ein fast deckungsgleicher Verlauf zum MSCI World ETF besteht. Einige ETF wie z.B. der Vanguard Dax ETF oder der Franklin LibertyQ Global Dividend ETF sind im aktuellen Chart nur mit einer kurzen Historie zu sehen, da diese erst frisch aufgelegt wurden.
Die 8 Anleihen ETF und 2 Anleihenfonds. Auch hier muss beachtet werden, dass nicht alle im Portfolio enthaltenen Anleihen ETF schon 5 Jahre am Markt vorhanden sind!
Die REITs werden in meinem Portfolio durch den iShares Developed Markets Property Yield ETF vertreten. Dieser ETF beinhaltet über verschiedenen Nutzungsarten diversifiziert Immobilienaktien aus den weltweit entwickelten Märkten.
Der Wandelanleihen ETF und Gold ETC im Depot (Gold orange, Wandelanleihen grau)

Mein berechnetes maximales Gesamtrisiko des ETF/Fonds/ETC Portfolios in extremen Börsenphasen, bei einem großen Crash an allen Märkten, bei allen Anlageklassen gleichzeitig sowie das vorhandene Währungsrisiko

Ich möchte mit dem Währungsrisiko beginnen. Während z.B. ein einzelnes Investment in den MSCI World aktuell zu über 60 Prozent aus USD besteht, habe ich mein Portfolio auch währungstechnisch genau aufeinander abgestimmt. Über 25 Prozent meiner Investments notieren in Euro. Der Rest in über 25 weiteren Währungen. Eine Gewichtung von mehr als 40 Prozent hat dabei aktuell keine einzelne Währung. Langfristig haben die Wechselkurse zwar merklichen Einfluss auf die Depotentwicklung, jedoch sind bei Hartwährungen und relativ moderaten Kursänderungen diese mehr oder weniger sekundär zu betrachten. Wer weiß jedoch heute, ob so manche Hartwährung auch in Zukunft hart bleiben wird?

Ein Extremes aber realistisches Beispiel: Der MSCI World korrigiert um 60 Prozent und in den USA tobt eine Schuldenkrise die den USD ins Bodenlose fallen lässt. Sagen wir der USD fällt zum Euro um 60 Prozent. Der Besitzer eines einzelnen MSCI World ETF wäre jetzt wohl ziemlich angefressen, zumindest wenn er außerhalb der USA sitzt wie z.B. in Deutschland und mit Euro bezahlt. Er hat dann die 60 Prozent Wertverlust des Indizes zu tragen + den hohen Verlust durch das Währungsrisiko.

Abgesehen vom Währungsrisiko, das ich mit meiner Portfoliozusammenstellung deutlich reduziert habe, habe ich selbstverständlich auch ein Worst Case Szenario berechnet, um den maximalen Verlust in einer wirklich miserablen Börsenphase prognostizieren zu können. Ich gehe hier von einem erheblichen Einbruch alle Märkte gleichzeitig aus, einen Extremfall den es so selbst 1929, 2000 und 2007 nicht gab!

  • Aktienmarkt global – Minus 60 Prozent durchschnittlich in allen Märkten gleichzeitig
  • Anleihenmarkt global – Minus 20 Prozent in allen Märkten inkl. Staatsanleihen AAA Rating!
  • REITS global – Minus 70 Prozent
  • Wandelanleihen global – Minus 40 Prozent!
  • Gold – Minus 20 Prozent trotz globaler Krise

Das Ergebnis wäre bei der Standardaufteilung ein hypothetisches maximales Minus von 46,0 Prozent des Gesamtkapitals und wenn gleichzeitig auch noch die Währungsmärkte verrückt spielen ein maximales Risiko von rund minus 48 Prozent.

Tatsächlich ist das reale Portfoliorisiko aber geringer. Dieses niedrigere Risiko resultiert durch die Aufteilung und Kombination der ETF, der konservativen Ausrichtung auch innerhalb der Anlageklassen sowie die Verteilung und Berechnung des Einzelrisikos der Positionen, die genau aufeinander abgestimmt wurden. Hier findest Du die sehr ausführliche Berechnung des Risikos mit Kommentierung zu jeder Anlageklasse.

Die genaue Berechnung des maximalen Risikos meines Portfolios ergibt daher einen Wert von 44,00 Prozent ohne Fremdwährungsrisiko und rund 45 Prozent mit Fremdwährungsrisiko. Ihr könnt Euch aber sicherlich vorstellen was los wäre, wenn alle Märkte diese Situation gleichzeitig durchleben! Das haben sie selbst im Jahr 2000 (Dot Com Blase) und 2007 (Lehman Pleite, Immobilienkrise, Kreditklemme) nicht gleichzeitig über alle Anlageklassen so erreicht und das waren wirklich anschauliche Krisen. Ausgeschlossen ist eine solche Worst Case Situation aber trotzdem nicht. Bei den letzten großen Markteinbrüchen mit teils jahrelang fallenden Kursen oder heftigen schnellen Crashphasen, lag der maximale Verlust meines aktuellen Portfolios gerade einmal um die 35 Prozent, während ein reines Aktiendepot bzw. Aktien ETF Portfolio in dieser Zeit um die 50-60 Prozent eingebrochen war. Ich habe zudem das Risiko meines Portfolios mit den Crash Ereignissen 2007-2008 (Auswirkung Minus 34,75 %), 2000-2003 (Auswirkung Minus 22,1 %) und selbst soweit dies möglich war 1929-1932 (Auswirkung Minus  40,5 %) abgeglichen. In den beiden jüngeren Börsencrashs sind die Kurse jeweils um die 50 Prozent an den weltweiten Aktienmärkten eingebrochen, 1929 waren es weltweit ungefähr 80 % Minus und in den USA gut 90 % Minus an den Aktienmärkten. Weitere Informationen diesbezüglich findet ihr in diesem Beitrag.

Fazit:

Ich bin mir durchaus bewusst, dass meine Strategie extrem optimiert, diversifiziert und für viele Investoren wohl auch zu konservativ gestaltet ist. Ich bin nun schon seit über 20 Jahren Marktteilnehmer an den Börsen, habe von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Fonds, ETC bis hin zu verschiedenen Derivaten alles real und somit mit Echtgeld gehandelt. Ich habe die großen Börsen-Crashs von 2000 und 2007 live im Markt miterlebt und finanziell nur mit leichten Schäden durchgestanden. Ich möchte daher ein Portfolio, mit dem ich auch in solchen Extremsituationen nachts ruhig schlafen kann. Mit einem reinen MSCI World ETF + MSCI Emerging Markets ETF wäre das nichts für mich.

Wer selbst noch nicht mit viel investiertem Eigenkapital einen über Jahre dauernden 60-70 prozentige Markteinbruch am Aktienmarkt erlebt hat, der kann hier nicht mitreden. Stell Dir doch mal vor Du investierst 20 Jahre nur in den MSCI World. Es geht bis auf ein paar Korrekturen sauber rauf, ab und zu kommt ein kleiner Crash von Minus 20-30 Prozent und Du stehst mit 500000 Euro am Ende der 20 Jahre gut da. Deine Sparrate war dabei sehr hoch, weil Du einen guten Verdienst und Job hattest und sich auch die Börse hervorragend entwickelt hat. Im Jahr 21/22 Deines langfristigen ETF Investments kommt dann eine ordentliche Krise mit massiver Korrektur im MSCI World von – 70 Prozent und der Dollar fällt im gleichen Zeitraum um 50 Prozent gegenüber dem Euro.



Von 20 Jahren Sparrate und 500000 Euro wären dann nur noch gut 100000-130000 übrig, je nachdem wie hoch der Dollar im MSCI World bis dahin gewichtet sein wird. Bei 100000 Euro Restkapital nach einem solchen Crash, müsste die Börse über Jahre, vielleicht auch ein oder zwei Jahrzehnte um 400 Prozent steigen, damit Du wieder bei 500000 Euro bist! Auf eine solche Lage habe ich persönlich keine Lust drauf und verzichte lieber auf ein paar Prozent Performance nach oben. Zudem weiß niemand welche Anlageklasse sich in den nächsten Jahrzehnten am besten entwickeln wird. Zwar gelten Aktien langfristig als die beste und renditestärkste Anlageklasse, jedoch gab es Phasen von mehreren Jahrzehnten überall auf der Welt in der dies z.B. nicht der Fall war. Da spreche ich nun nicht das bekannte Beispiel Japan an, sondern die USA während der 80er Jahre. Am Ende konnte man langlaufende Staatsanleihen mit gut 10 % Festverzinsung kaufen. Der Aktienmarkt entwickelte sich unterdurchschnittlich schlecht und die langlaufenden US Anleihen über Jahre hervorragend. Nur ein Beispiel bei dem Aktien eben nicht die beste Anlageklasse über einen relativ langen Zeitraum waren. Ganz langfristig betrachtet, ist und bleibt die Anlageklasse der Aktien aber wohl aus globaler und breit diversifizierter Sicht eine der renditestärksten Investmentmöglichkeiten.

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Über Marco Eitelmann 377 Artikel
Mein Name ist Marco Eitelmann und ich freue mich, dass Dein Interesse für diesen Blog, der mittlerweile schon seit 2014 existiert, geweckt wurde. Auf dieser Webseite geht es hauptsächlich um die Themen: „Selbständigkeit, Blogging und Internetmarketing sowie Börse und damit verbundene Investitionsmöglichkeiten“. Ziel aus allen Themen soll ein möglichst stabiles, langfristiges und vor allem nachhaltiges passives Einkommen sein. Meine Qualifikationen: Ich bin finanziell selbständig und erfolgreich unabhängig durch meine Web-Projekte und meine Börsen-Investitionen geworden und verfüge so über tiefes Fachwissen in diesen Bereichen aus langjähriger Erfahrung und stetiger Weiterbildung. Ich bin seit 1999 durchgehend privat am Kapitalmarkt tätig und habe von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Fonds, ETF bis hin zu Zertifikaten wie Turbo Optionsscheinen, Mini Future- und Bonus/Reverse Bonus Zertifikaten alles aktiv gehandelt. Ich habe sowohl den Crash von 2000 als auch den von 2007/2008 mit prozentual geringen Verlusten mitgemacht und kenne nicht nur die Sonnenseite der Märkte. Meine grundlegende Investitionsstrategie ist konservativ, global breit diversifiziert und langfristig ausgelegt.

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