Wie viel Vermögen benötigt ein Privatier um von den Erträgen seines Kapitals gut und sicher leben zu können?

Ein Privatier durch laufende Einnahmen aus eigenen großen Photovoltahikanlagen zu werden ist auch eine Möglichkeit, man sollte jedoch besser auf ein wesentlich breiteres und stärker diversifiziertes Portfolio an Einnahmequellen setzen.

Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann

Privatier werden ist sicherlich ein Ziel vieler Menschen, die sich intensiver mit dem Thema „passives Einkommen“ auseinandergesetzt haben. Von ständigen Erträgen, oder einem großen Vermögen gut und sicher leben zu können bedarf aber oftmals viel Vorbereitungszeit, außer man möchte natürlich schnell reich werden. Zu diesem Punkt habe ich auch den Beitrag „Wie kann man schnell reich werden?“ geschrieben. Sollte man egal auf welchem Weg das Ziel des Privatiers erreichen wollen, dann stellt sich natürlich die Frage: „Wieviel Geld braucht ein Privatier um davon sicher und gut leben zu können?“


Was ist überhaupt ein Privatier?
Ein Privatier ist ein Mensch der von seinem Vermögen, Erträgen, Mieten und sonstigen passiven Einkünften leben kann und somit nicht mehr auf Angestelltenverhältnisse, oder eine aktive Selbstständigkeit angewiesen ist. Er ist praktisch „privat“ und finanziell unabhängig. Bei sehr großen Vermögen sind Privatiers neben finanziellen Unabhängigkeit auch völlig Ortsunabhängig.

Wie viel Geld bzw. Vermögen benötigt ein Privatier um davon leben zu können?
Die Höhe des Vermögens, bei der ein Privatier gut davon leben kann ist von mehreren Faktoren abhängig:

  • Alter
  • Die „sichere“ Rendite der Investitionen
  • Die gewünschte Höhe der Einkünfte, die für ein individuell gutes Leben erforderlich ist
  • Die Höhe der Entnahmerate aus dem Vermögen, falls die reinen Ausschüttungen bzw. Einkünfte nicht reichen sollten.

Was heißt „gut und sicher“ als Privatier von einem Vermögen zu leben?
Ein „gutes und finanziell abgesichertes Leben“ zu führen ist individuell abhängig und reine Definitionssache. Es gibt Menschen die locker mit 1500 Euro Brutto im Monat auskommen und ein für sich angenehmes und finanziell sicheres Leben führen können. Daneben gibt es natürlich auch einige Menschen, für die 3000 Euro Brutto im Monat viel zu wenig sind. Für mich wären 3000 Euro Brutto völlig ausreichend, um alle Grundbedürfnisse mehr als zu decken und ab und an Luxus zu erleben bzw. zu kaufen.
„Gut und finanziell sicher leben“ definiere ich z.B. eher in Freiheit und Unabhängigkeit, statt als Überschüttung von Luxus.

Mein Buchtipp von einem Bloggerkollegen der es mit 56 geschafft hat mit dem Titel:
Gedanken eines Privatiers: Freiwilliger Ruhestand mit 56 Jahren*


Ein Beispiel, wie viel Vermögen man für 3000 Euro Brutto Erträge im Monat als Privatier braucht.
3000 Euro Brutto jeden Monat, bedeuten 36000 Euro Brutto im Jahr. Bei einer realistischen Dividenden- und Fondsauschüttungsrendite von 3,5 Prozent, würde somit ein permanentes Vermögen von knapp über einer Millionen Euro von Nöten sein, zumindest dann wenn man seine Millionen nicht jährlich reduzieren möchte. Starke Kursschwankungen können die Dividenden und Zinserträge ebenfalls einbrechen lassen. Während bei Aktien die Dividenden variabel sind, bleiben sie bei Standardanleihen in der Regel jährlich gleich.
Eine Millionen Euro ist eine Menge Geld, weshalb lieber noch andere passive Einkommensquellen, allein schon aus Diversifikationsgründen erschlossen werden sollten.

Die möglichen passiven Einkunftsquellen eines Privatiers

  • Zinsen
  • Dividenden
  • Fondsausschüttungen
  • Mieten
  • Lizenzen
  • Einnahmen durch Blogs/Homepages
  • Lifetime Provisionen
  • Verkauf Provisionen z.B. durch E-Book
  • Pachteinnahmen
  • Klassische Rente
  • Privatrenten
  • Stromvergütungen (durch eigene Photovoltahikanlagen)

Im Alter tut es als Privatier auch eine halbe Millionen Euro bei 3000 Euro passives Bruttoeinkommen im Monat
Mit einem Alter von über 75 Jahren, braucht man nicht mehr so viele Zinseinnahmen und kann von seinem Vermögen Stück für Stück abbauen, um seinen Lebensstandard zu halten. So hart es klingen mag, die meiste Zeit hat man zumindest im Jahr 2015 mit 75 Jahren hinter sich. Eine halbe Millionen reicht dann inkl. Zinsen noch weit über 15 Jahre. Dies bedeutet ein Alter von mindestens 90-95 Jahren, bei dem man Monat für Monat 3000 Euro Brutto verprassen kann. Sollte man dann 100 Jahre und mehr werden, kann man vorher schon mit leichten Einschränkungen gegensteuern.



Fazit:
Das Mindestvermögen eines Privatiers ist von vielen Faktoren abhängig. Wer heutzutage mit 75 Jahren und 3000 Euro Brutto im Monat hinkommt, dem reicht ein reines Dividendenaktien/Anleihedepot, welches natürlich in einem solch hohen Alter gut abgesichert sein sollte. Wie das Ganze für die heutige Generation im Jahr 2050 aussieht, ist wieder ein ganz anderes Blatt. Vielleicht ist die Lebenserwartung dann weit über 100 Jahre, vielleicht sogar 150 Jahre und mehr. Irgendwann werden Menschen vielleicht auch gar nicht mehr sterben. Die Technologie wird unaufhaltsam voranschreiten, zumindest solange wir uns nicht selbst wieder in die Steinzeit zurückversetzten, oder ein gewaltiges Unglück passiert. Das Alter spielt jedoch nur für Privatiers eine tragende Rolle, die von ihren Erträgen allein nicht leben können und monatlich oder jährlich von ihrem Vermögen zehren müssen. Ist man ohnehin reich genug, dann kann man auch 1000 Jahre alt werden ohne sich darüber Gedanken zu machen. Die Investitionen kann man dann so extrem breit und intensiv streuen, dass schon die ganze Welt untergehen müsste um alles zu verlieren, dann wäre es aber ohnehin egal. Mehr dazu auch unter „Sind Aktien eine langfristig sichere Geldanlage?“

Zum Thema weiterführende Informationen und zusätzliche interessante Beiträge:


Sein eigenes Musterdepot über eine seriöse Plattform an die Börse bringen und damit über Provisionen Geld verdienen? - Das ist mit wikifolio.com* möglich!
Die Registrierung und Nutzung des Dienstes ist kostenlos!

Wenn Dir dieser Beitrag gefällt, freue ich mich wenn Du ihn teilst...
Über Marco Eitelmann 377 Artikel
Mein Name ist Marco Eitelmann und ich freue mich, dass Dein Interesse für diesen Blog, der mittlerweile schon seit 2014 existiert, geweckt wurde. Auf dieser Webseite geht es hauptsächlich um die Themen: „Selbständigkeit, Blogging und Internetmarketing sowie Börse und damit verbundene Investitionsmöglichkeiten“. Ziel aus allen Themen soll ein möglichst stabiles, langfristiges und vor allem nachhaltiges passives Einkommen sein. Meine Qualifikationen: Ich bin finanziell selbständig und erfolgreich unabhängig durch meine Web-Projekte und meine Börsen-Investitionen geworden und verfüge so über tiefes Fachwissen in diesen Bereichen aus langjähriger Erfahrung und stetiger Weiterbildung. Ich bin seit 1999 durchgehend privat am Kapitalmarkt tätig und habe von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Fonds, ETF bis hin zu Zertifikaten wie Turbo Optionsscheinen, Mini Future- und Bonus/Reverse Bonus Zertifikaten alles aktiv gehandelt. Ich habe sowohl den Crash von 2000 als auch den von 2007/2008 mit prozentual geringen Verlusten mitgemacht und kenne nicht nur die Sonnenseite der Märkte. Meine grundlegende Investitionsstrategie ist konservativ, global breit diversifiziert und langfristig ausgelegt.

11 Kommentare

  1. Ein interessanter Artikel zum Thema vorzeitiger Berufsausstieg.

    Ich bin seit anderthalb Jahren glückliche Aussteigerin, habe mit 48 Jahren meinen gut dotierten Job gekündigt. Ich habe die Mieteinnahmen für mich entdeckt und lebe hauptsächlich davon. Natürlich muss man das Risiko streuen und ein gewisses Grundpolster an Ersparnissen macht sich immer gut.

    Fakt ist, ich hätte nicht gedacht, dass man als Normalo den Ausstieg mit knapp 50 hinbekommt. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg!

  2. ich meine mit einer halben Million EURO mit 50 und ohne Schulden und einem Eigenheim kann man beruhigt mit der Arbeit aufhören, was meint ihr?

    • Hallo Josef,

      kommt auf den Lebenswandel bzw. in diesem Bezug auf die Lebenshaltungskosten an, aber ich würde sagen… ja kann man.

      LG
      Marco

      • Wenn man aufhören will zu arbeiten,muss das sehr gut überlegt sein.
        1.Man muss selber die Krankenversicherung bezahlen
        2.Es gibt kein zurück mehr in den Beruf wenn man längere Zeit draussen ist.
        Man muss sein Vermögen je nach Lage umschichten.
        3 Im Normalfall zahlt man auch nichts in die Rentenkasse mehr ein.4.Man muss viele Hobbies haben und sich selber beschäftigen können.
        Ich persönlich habe mit 49 Jahren aufgehört zu arbeiten .Inzwischen bin ich fast 57 und ich habe das noch keinen Tag bereut.

        • Hallo Michael,

          bis auf die Themen, dass kein zurück in den Beruf mehr geben soll und das man sein Vermögen je nach Lage umschichten muss, stimme ich Dir zu. Beim Thema Rentenkasse natürlich auch, doch selbst vorgesorgt bedeutet ohnehin in den meisten Fällen mehr „Rente“ 🙂

          LG
          Marco

  3. Hallo Michael, darf ich fragen wie Deine Modalitäten denn etwa waren, als Du diese Entscheidung mit 49 getroffen hast? Ich überlege auch dorthin, weiß aber nicht wie die Eckpunkte sein müssen. Ich bin jetzt 50 geworden im März. Ich habe ME von 4800 Brutto EU/Monat gegenüber noch Verbindlichkeiten von 2650 EU/Monat, ab 2026 2500 EU/Monat bis 2037, dann ist das Haus abbezahlt, 8 Wohneinheiten. Gebaut 2016. Ein Eigenheim mit Wert (konservativ) ca. 750.000 EU, ohne Hypothek. Rücklagen liquide momentan ca. 40.000 EU. Ich frage mich, ob das reicht um auch aussteigen zu können? Lieben Gruß, Marco

  4. Als absolutes Minimum sollten ca 1500 Euro netto aus Dividenden oder Vermietung jeden Monat reinkommen.Bei netto müssen auch die Krankenkasse,Steuer und Rentenversicherung bedacht werden,dafür braucht mann ca 500000 Euro.Dann noch 100000 Euro flexibel im Geldmarkt damit mann die 1500 Euro bis zur Rente nach bedarf etwas aufbessern kann,etwas Gold im Schließfach und eine bezahlte Wohnung oder Haus währen gut. Also 800000 bis 1 Million Euro und es wird klappen

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*