Wie viel Geld kann man mit Aktien verdienen?

Wer ordentlich Geld an der Börse verdienen möchte braucht dazu erst einmal ein ausreichendes Grundkapital. Gerade für Trader mit risikoreichen Investments bzw. Anlageinstrumenten würde ich den Gang zur Börse nie unter 30000 Euro empfehlen. Wer viel Zeit hat, der kann durch langfristiges und sinnvolles Investieren ein schönes Vermögen per Sparplan mit kleinen sowie regelmäßigen Summen aufbauen. Siehe auch meinen monatlichen Wertpapiersparplan als ein mögliches Beispiel.

Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann

Die Frage wie viel Geld bzw. Einkommen man mit Aktien verdienen kann wird mir häufiger gestellt und müsste eigentlich richtig heißen „Wieviel kann ich an der Börse verdienen“. Der Markt besteht schließlich nicht nur aus Aktien. Ehrlich gesagt machen gerade Aktien nicht annährend den größten Teil des weltweiten Volumens an den Finanzmärkte aus. Das Global gehandelte Volumen an Anleihen und vor allem Währungen sowie Derivaten übersteigt das von Aktien um ein vielfaches. Trotzdem möchte ich auf die Frage nach dem langfristigen Einkommen durch Aktien nachgehen.


Zunächst: Was will und kann ich überhaupt mit Aktien verdienen?
Zuerst einmal sollte man sich die Frage stellen, was man überhaupt mit dieser Anlageklasse verdienen will. Da die Eingangsfrage wohl eher auf das bestreiten eines guten Lebensstandards oder das Maximum an Profit ausgerichtet ist, kann ich diese gleich mit der Antwort abhandeln: „So viel sie wollen und mehr als sie zum Leben überhaupt brauchen!“ Der Grund ist ganz einfach, der weltweite Aktienmarkt ist mehrere Billionen USD schwer, die Chancen und Risiken jeden Tag von neuem verteilt. Wer gut investiert und auch eine Portion Glück dabei hat kann in seinem Leben Milliarden an der Börse verdienen und muss nicht einmal reich geboren sein. Dies sind allerdings absolute Ausnahmefälle. Jede Nation hat ihren „Warren Buffet“ oder andere „Superinvestoren“ und Trader, die aus sehr wenig Startkapital ein gigantisches Investmentimperium aufgebaut haben.

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In welchem Zeitraum will ich Summe X mit Aktien verdienen?
Die Wahrscheinlichkeit richtig viel Geld mit Aktien zu verdienen liegt deutlich höher als beim Lotto. Dafür geht es beim Lotto natürlich schneller, wenn man denn das Glück hat einen 6er plus Zusatzzahl zu treffen. Aktien sind je nach Handelsansatz langfristiger ausgelegt. Vom schnellen Trader bis zum langfristigen Investor sind die Zeitspannen von wenigen Millisekunden über Sekunden, Tage und Wochen bis hin zu Jahrzehnten der Geldanlage extrem unterschiedlich. Als Trader kann man es schaffen kurzfristig (3-4 Jahre) mit entsprechendem Startkapital, Wissen und Talent richtig reich zu werden. Das benötigte Wissen um dies zu erreichen sollte aber schon ein sehr hohes Niveau besitzen, ebenso die psychologische Einstellung des jeweiligen Traders. Dazu sollte man sich entsprechend gute Börsenliteratur und Tradingbücher zu Gemüte führen. Mehr dazu auch im Beitrag: Welches Trading Buch ist wirklich empfehlenswert und sinnvoll?
Als Investor hingegen braucht man in der Regel deutlich länger. Zeiträume von mindestens 10 Jahren und mehr kann man hier locker einkalkulieren. Natürlich gibt es auch Wege dies zu beschleunigen. Viel Geld zu Beginn, mit einem glücklichen Händchen bei der Investorentätigkeit, kann einem ebenfalls innerhalb einiger Jahre sehr reich machen.

Welches Risiko will ich beim Geld verdienen mit Aktien eingehen?
Ein wichtiger Punkt sowohl beim Traden als auch beim Investieren ist das Risiko das man beim Geldverdienen mit Aktien eingehen will. Je höher das Risiko desto größer ist natürlich die Chance reich zu werden und viel Geld zu verdienen und das auch in kürzeren Zeitabständen. Natürlich ist das Risiko dann aber auch so groß, um wieder  ganz schnell alles, oder zumindest einen Großteil seines Kapitals zu verlieren. Ab einem gewissen Risiko kann man die Börse dann wirklich als reines Glücksspiel bezeichnen.


Wie viel Kapital brauche ich überhaupt um gutes Geld mit Aktien zu verdienen?
Die Summe für Trader liegt in meinen Augen bei mindestens 30 Tsd. Euro Startkapital, um halbwegs akzeptable Werte beim Einkommen mit Aktien einzufahren. Das ist dann aber eher ein kleiner Nebenjob, außer man setzt auf risikoreichere Derivate wie sie z.B. bei CFD/Forex Brokern angeboten werden. Das Risiko ist aber dann derart hoch, das ich erstmal dort ein kostenloses Demokonto empfehlen würde, bevor man mit Echtgeld ans Werk geht. Reiner klassischer Aktienhandel unter 30 Tsd. Startkapital lohnt nur als Investor langfristig und in seltensten Fällen als Trader. Mit 30 Tsd. Startkapital als langfristige Investor kann man in einigen Jahren bzw. eher Jahrzehnten tatsächlich Millionär werden und das mit viel besseren Chancen als im Lotto.

Aktien als risikolose permanente Einkommensquelle?
Aktien sind nie risikolos, jeder der das behauptet lügt einfach. Selbst Börsen-Titanen wie Nestle, Apple, Microsoft und andere Konzerne können ihre Aktienkurse halbieren oder im Extremfall sogar Pleite gehen. Wer allerdings ein beträchtliches Vermögen ab 5 Millionen Euro aufwärts besitzt und dabei konservativ und breit am weltweiten Aktienmarkt investiert ist, den interessieren solche Einbrüche am Markt weniger. Selbst bei einem weltweiten Börsencrash aller existierenden Märkte um 80 % hätte dieser Investor noch 1 Millionen Euro übrig. Bei einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 3 % wären es allein an Dividendenausschüttungen 30000 Euro im Jahr. Er wird da sicherlich nicht verhungern. Abgesehen davon gab es bisher noch keine weltweite Korrektur absolut aller Märkte gleichzeitig um 80 Prozent. Selbst während der Zeit der verehrenden Weltkriege nicht. Würde das passieren hätte auch der Millionär andere Sorgen als sein Geld. Für Milliardäre ist ein Verlust von 80 % ebenfalls ein Witz. Ein einfacher Milliardär hätte noch 200 Millionen übrig, was bei 3 % Dividende dann 6 Millionen Euro Jahreseinkommen durch Aktien entsprechen würde. Fakt ist, Aktien sind niemals risikolos, jedoch als passive Einkommensquelle für sehr reiche Menschen faktisch „risikolos“ was das Bestreiten des Lebensunterhaltes aus den Dividendenzahlungen eines sehr breit gestreuten konservativen Aktienportfolios betrifft.

Wie viel kann ich nun realistisch und langfristig mit Aktien an Geld bzw. Einkommen verdienen, sowohl als aktives- und passives Einkommen?
Je nach Ausgangssituation und Risikoneigung sind in den ersten Jahren Werte von 500-1000 Euro als Trader bei 30 Tsd. Euro Startkapital monatlich noch als realistisch zu bezeichnen, wenn man richtig gut ist und sich absolut in die Sache diszipliniert reinkniet. Als Investor je nach Anlagehorizont sind tatsächlich und realistisch mehrere Millionen drin. Die aller wenigsten werden diese Summe erreichen, jedoch ist die Chance da. Teilweise braucht es hier nur einen guten Treffer bei den Investitionen. Es gibt einige Aktien die 100000 Prozent und mehr Gewinn in unter 20 Jahren gemacht haben. Aktiv ist hier ein gewaltiger Verdienst möglich. Passiv in Form von Dividendenerträgen benötigt man ein größeres Vermögen um die besagten Summen zu erreichen. Für 1000 Euro im Monat Dividendenerträge sollten es schon gut 500 Tsd. Euro Vermögen sein. Wenn man von knapp unter 3 % durchschnittlicher Dividendenrendite ausgeht. Ein Börsencrash von 50 % würde die monatlichen Dividendeneinnahmen dann auf ca. 500 Euro reduzieren.



Fazit:
Mit Aktien kann man langfristig sehr viel Geld verdienen und auch ein beträchtliches, sowie größtenteils nachhaltiges passives Einkommen generieren. Um sorgenfrei permanent von Aktien Leben zu können reichen allerdings Vermögen unter 100 Tsd. Euro nicht aus. Die Ausnahme bildet hier natürlich die Gruppe der aktiven Trader. Mit 100 Tsd. Euro lässt sich bei entsprechender Erfahrung und Disziplin der Lebensunterhalt problemlos bestreiten. Auch das ist natürlich wie auch bei reinen Aktientradern absolut nicht risikolos! Traden hat in der Regel ein höheres Risiko und einem höherem Aufwand pro erzeugte Einkommensmenge als langfristiges konservatives Investieren. Handelt man mit Derivaten potenziert sich das Risiko bis hin zu reinem Glücksspiel, zumindest wenn man ohne Risikobegrenzung und sehr gutes Moneymanagement vorgeht!

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Über Marco Eitelmann 377 Artikel
Mein Name ist Marco Eitelmann und ich freue mich, dass Dein Interesse für diesen Blog, der mittlerweile schon seit 2014 existiert, geweckt wurde. Auf dieser Webseite geht es hauptsächlich um die Themen: „Selbständigkeit, Blogging und Internetmarketing sowie Börse und damit verbundene Investitionsmöglichkeiten“. Ziel aus allen Themen soll ein möglichst stabiles, langfristiges und vor allem nachhaltiges passives Einkommen sein. Meine Qualifikationen: Ich bin finanziell selbständig und erfolgreich unabhängig durch meine Web-Projekte und meine Börsen-Investitionen geworden und verfüge so über tiefes Fachwissen in diesen Bereichen aus langjähriger Erfahrung und stetiger Weiterbildung. Ich bin seit 1999 durchgehend privat am Kapitalmarkt tätig und habe von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Fonds, ETF bis hin zu Zertifikaten wie Turbo Optionsscheinen, Mini Future- und Bonus/Reverse Bonus Zertifikaten alles aktiv gehandelt. Ich habe sowohl den Crash von 2000 als auch den von 2007/2008 mit prozentual geringen Verlusten mitgemacht und kenne nicht nur die Sonnenseite der Märkte. Meine grundlegende Investitionsstrategie ist konservativ, global breit diversifiziert und langfristig ausgelegt.

6 Kommentare

  1. „Ein Börsencrash von 50 % würde die monatlichen Dividendeneinnahmen dann auf ca. 500 Euro reduzieren.“

    Ein Börsencrash führt nicht zur Reduzierung der Dividendeneinnahmen. Bei der Dotcom Blase haben solide Unternehmen (Mcdonals, Procter&Gamble, CocaCola, …) ihre Dividenden weiterhin erhöht. Genauso war es in der Finanzkrise.
    Deswegen ist es auch „das Gute“ darin wenn man Aktien wegen Dividenden und nicht wegen Kursen hält. Kursrückschläge bieten gute Nachkaufchancen, Dividendenrendite steigt automatisch.
    Natürlich muss man sich auf konjunkturunabhängige Unternehmen konzentrieren, da sonst schnell in der Krise eine Dividendenkürzung stattfinden kann.

    • Hallo Leo,
      ich gebe Dir recht, dass man sich lieber auf konservative und weniger Konjunktur abhängige Unternehmen als Basis für ein langfristiges Dividendendepot entscheiden sollte. Diese reagieren in der Tat viel unbeeindruckter von großen Börsencrash Phasen oder negative Ereignissen im Weltgeschehen. Auch deren Dividenden sind relativ stabil. Ein richtig großer Crash der nicht auf einer Blase beruht würde jedoch trotzdem die Dividendenrenditen kürzen. Zwar nicht prozentual (z.B. Unternehmen X schüttet jedes Jahr 5 % Dividende aus), jedoch wertmäßig.
      Ein Beispiel:
      Eine Aktie steht bei 100 Euro und schüttet seit Jahren ca.4-5 % Dividendenrendite aus. Ein sehr guter Wert, der bei klassischen konservativen Unternehmen durchaus erreicht werden kann. Bei 5 % bedeutet dies 5 Euro auf den Wert von 100 Euro je Aktie. Nun bricht die Wirtschaft ein, der Wert halbiert sich im Zuge eines drastisch fallenden Gesamtmarktes. Er steht nun bei 50 Euro. Würde das Unternehmen weiterhin 5 Euro Dividende zahlen, dann würde es im katastrophalen Wirtschaftlichen Umfeld seine Dividendenrendite auf 10 % erhöhen. Fällt die Aktie gar auf 25 Euro, dann beträgt die Dividendenrendite sogar 20 %.

      Ja gute Unternehmen halten ihre Dividenden stabil, oder erhöhen sie sogar auf prozentualer, teils sogar rein wertmäßiger Ebene pro Aktie. Eine langfristige mehrjährige Delle jedoch geht nur an den wenigsten Konzernen vorbei. Vor einigen Jahren galten selbst E.On und RWE als grundsolide Dividendengaranten. Auch Volkswagen gehörte dazu, sowie die Deutsche Telekom. Letztere ist übrigens ein gutes Beispiel. Sie zahlt zwar Jahrzehnte eine tolle Dividende, diese wird aber von eine schlechten gegenläufigen Kursentwicklung wieder aufgefressen, so hat der Wert seit 2002 trotz hoher Dividende immer noch ein Minus vorzuweisen.

      LG
      Marco

  2. RWE, VW, Dts. Telekom grundsolide Dividendengaranten??? Ich warne vor Unternehmen, bei denen der Staat seine Hände im Spiel hat. 3M, Procter&Gamble, Johnson&Johnson… Hin den angelsächsischen Ländern findest du grundsolide Unternehmen. In Deutschland erfolgt die Dividende zahlung eher nach dem Gutsherrenprinzip. Mal etwas mehr, mal etwas weniger.

    • Hallo Martino,
      von Firmen mit Staatsanteil lasse ich ebenfalls bis auf ganz wenige Ausnahmen lieber die Finger. Zudem meide ich zyklische Werte oder Werte ohne größeren globalen Bekanntheitsgrad sowie ebenso Konzerne mit fehlenden weltweit aufgestellten Produkt- bzw. Dienstleistungs-Portfolien.
      LG
      Marco

    • Hallo Ercan, das kann Dir keiner beantworten. Selbst wenn Du in jede Aktie dieser Welt jeweils 500 Euro investierst, wirst Du alles zwischen – 100 % und + mehrere Zehntausend, vielleicht sogar hunderttausend Prozent Plus auf Sicht von 10 Jahren dabei haben. 500 Euro sind wenig Geld, investiere besser in einen breit gestreuten ETF und sei Dir der Risiken bewusst. (Keine Anlageberatung oder Empfehlung!)

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