Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann
Vor einiger Zeit habe ich bereits einen Beitrag zum Thema „Wie viel Geld braucht eigentlich ein Privatier um davon langfristig sicher leben zu können?“ geschrieben. Heute möchte ich mich dem Thema „Warum ich überhaupt finanzielle Freiheit anstrebe“ widmen. Auslöser war die Einladung zur Blogparade von dem bereits erfolgreichen Privatier Peter Ranning, welcher mit 56 Jahren den „Ausstieg“ geschafft hat. Für mich stellt sich dabei auch die Frage: “Woraus besteht eigentlich ein Ausstieg“? Man kann diese Frage wohl nur individuell beantworten, denn jeder hat seinen Grund aus dem System des Angestellten-Verhältnisses, oder einer unliebsamen und anstrengenden Selbständigkeit auszusteigen. Hat man genug Geld oder passive Einkommensquellen zu Verfügung, dann ist dies in der Regel auch kein Problem, zumindest finanziell nicht. Was kommt aber im Leben danach? Wie stelle ich es mir eigentlich vor, in absehbarer Zeit nicht mehr im Angestelltenverhältnis zu verweilen und warum überhaupt?
Passender Buchtipp:
Gedanken eines Privatiers: Freiwilliger Ruhestand mit 56 Jahren*
Meine aktuelle Ausgangslage:
Ich werde bald 32 Jahre, ein sehr frühes Alter um überhaupt ein Leben in finanzieller Freiheit anzustreben bzw. in absehbarer Zeit führen zu können. Jedoch habe ich mich schon extrem früh mit den Themen Börsen, Wirtschaft und Geld im Allgemeinen auseinandergesetzt. Meine ersten Aktien kaufte ich damals bereits mit noch elterlicher Genehmigung mit 13 Jahren. Ich kann also trotz meines geringen Alters auf gut 18 Jahre Kapitalmarkterfahrung zurückgreifen. Schon sehr früh wusste ich, dass ich eines Tages mit meinen Investments eine Unabhängigkeit von allen „abhängigen Einnahmequellen“ finden kann. Ich strebte bereits mit Anfang 20 einen Ausstieg aus allen abhängigen Beschäftigungsverhältnissen an, welchen ich mit 50 Jahren erreichen wollte. Diese Zeitspanne stellte sich für mich jedoch als einfach viel zu lange heraus, weshalb ich im Oktober 2014 einige Webprojekte zur Generierung eines passiven Einkommens erstellt habe und diese mit sehr disziplinierter und harter Arbeit ausbaue.
Was mich dabei erfüllt?
Es ist sinnvoll, echte Berufung und macht einfach Spaß, trotz zusätzlicher Arbeit und einem langen Weg.
Meine mittel- bis langfristigen Ziele zur finanziellen Freiheit:
Ich habe mich von dem Ziel der Unabhängigkeit aus allen Angestelltenverhältnissen mit 50 verabschiedet. Inzwischen liegt mein Ziel bei 40 Jahren, jedoch nicht als Privatier, sondern als Selbständiger mit für mich sinnvoller und erfüllender Arbeit und dabei wachsendem passiven Einkommen. Freiheit bedeutet für mich nichts „arbeiten“ zu müssen, denn „Arbeit“ ist eigentlich nichts Schönes. Hat man seine Berufung gefunden, dann ist diese für mich persönlich keine Arbeit, denn Arbeit welche Spaß macht ist ohnehin für mich nicht als Arbeit zu bezeichnen.
Warum ich überhaupt finanzielle Freiheit anstrebe?
Arbeit ist nicht gleich Arbeit. Ist sie sinnvoll, erfüllend und bereitet Freude, dann bezeichne ich sie wie schon gesagt nicht als eine solche. Arbeit beginnt für mich da, wo sie nur zum Lebensunterhalt dient und fremdbestimmt ist. Wenn dann auch noch viele sinnlose Tätigkeiten aufgebrummt werden und man Dinge erledigen muss die weder Freude noch Sinnvolles für sich selbst oder andere Menschen vollbringen, dann kann man kaum von einem erfülltem „Arbeitsleben“ sprechen. Die immer flexibler werdenden Arbeitszeiten, die sich immer schneller verändernden Ziele und Vorstellungen und der immer kürzere Zeithorizont bei Planungen, die dann teilweise auch noch fern ab jeglicher Realität liegen und von Menschen geplant werden, die eine Erfahrung an der Mitarbeiterbasis mit all dem Leid das sie fabrizieren nie erfahren „durften“, sind alles andere als erfüllend oder motivierend. Arbeitsverhältnisse mit Existenzangst für 8,50 die Stunde sind einfach nur „unbefriedigend“. Wer will den freiwillig so leben und dabei auch noch am besten Top Leistungen vollbringen? Glücklicherweise bin ich nicht in einer solchen Ausgangslage. Fremdbestimmung und einen teils fehlenden Sinn der Tätigkeiten, sowie zu viel Druck möchte ich trotzdem nicht unbedingt bis zur Rente mit 67 erleben. Genauso wenig die vielen Menschen in meinem Leben die ich habe ausbrennen sehen und die ihr Funkeln in den Augen verloren haben und dabei zu abnickenden Arbeitszombie mutiert sind, welche dann nur noch funktionieren.
Daher mein Ziel -> Ausstieg aus dem Hamsterrad!
Ein Leben nach dem Erreichen der finanziellen Freiheit ohne sinnvolle Arbeit?
Nach dem Ausstieg aus jeglicher abhängiger Arbeit von irgendwelchen Arbeitgebern oder auch dem Staat, habe ich mir natürlich nicht auf die Fahnen geschrieben mich auf die faule Haut zu legen, im Gegenteil. Ich finde, dass jeder Mensch eine sinnvolle und erfüllende Aufgabe haben muss um glücklich zu sein. Wer diese nicht hat, wird langfristig unzufrieden oder Schlimmeres. Ich möchte auch weiter über Themen schreiben, welche mich interessieren und ich möglicherweise anderen Menschen helfen kann, auch dann, wenn ich „finanziell frei“ sein sollte. Auch möchte ich meine Leben durch die gewonnene Zeit gesünder gestalten, feste Tageszeiten haben, Sport intensivieren und vor allem viel Zeit mit den wirklich wichtigen Dingen im Leben verbringen. Dies sind für mich vor allem meine Familie, die Natur, Bildung und ich selbst. Dafür ist aktuell einfach viel zu wenig Zeit. Ich weiß gar nicht mehr wann ich wirklich das letzte Mal in Ruhe und mit freiem Kopf mit meiner Frau und den Kindern zusammensitzen konnte, oder meine letzte Meditation in absoluter Ruhe mit mir selbst hatte. Ich will nicht sehr reich werden, nur frei sein und nicht fremdbestimmt aufgrund des Geldes sein. Unnötiges prahlen mit Geld oder sinnlose Anschaffungen nur aufgrund eines guten finanziellen Standes sind mir ehrlich gesagt zuwider.
Fazit:
Die nachhaltige finanzielle Freiheit zu erreichen ist äußerst schwierig und in den meisten Fällen mit jahrelanger harter Arbeit verbunden. Bei mir liegen auch noch mehrere tausend Stunden Schreibarbeit vor mir. Ich möchte sie aber aus eigener Überzeugung nicht einfach nur als „Arbeit“ bezeichnen, denn oftmals merke ich beim Schreiben gar nicht das es „Arbeit“ sein soll. Es erfüllt mich, macht Spaß und ist frei von Fremdbestimmung oder gar Schwachsinn wie „Controlling“. Kreativität wird durch ständiges Abstimmen, Controlling, Zwangs-Meetings, Smart Formeln und ähnlichem Beiwerk nur gebremst. Dies gilt meiner Meinung nach auch für jegliche Produktivität. Das Unternehmertum bläht sich mittlerweile von zig Beratungsfirmen, internen Workshops, teils völlig sinnlosen Seminaren und anderen Dingen derart zu einer „Laber-Blase“ auf, dass allein die Verwaltung dieser Blase Ressourcen frisst. Daher sollte hier lieber die Devise sein, einfach mal nach intensiven Nachdenken anpacken und Dinge sauber umsetzten, stattdessen wird inhaltslos geredet ohne jeglichen produktiven Sinn. Dieses Thema war für mich eine Sache, die ich für meine Selbständigkeit von vornherein ausgeschlossen habe.
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Ja das sehe ich genauso.Ich bin jetzt 58 und werde nun den schritt wagen obwohl wagen übertrieben ist da nach gefühlten 1000 mal nachrechnen das Ergebnis feststeht,das mein Vermögen bis zu meinem 102 Geburtstag reichen wird.Plus Haus Rente und 2 Betriebsrenten und trotzdem ist da ein Gefühl was einen etwas hadern lässt.Hat jemand die gleiche Situation schon erlebt.