Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann
Der Rohstoff Zucker zeigte sich in den letzten Jahrzehnten sehr volatil. Auf sehr lange Sicht sind die Zuckerpreise nur leicht gestiegen und wurden immer wieder von teils gewaltigen Einbrüchen am Markt begleitet. Der letzte große Zuckercrash, der seit Anfang 2011 schon fast 70 % des Zuckerpreises reduziert hat (In Euro gemessen), scheint sich langsam in seine Endphase zu begeben. Der Grund ist nicht nur eine erste vorsichtigen Bodenbildung im Zuckerchart, sondern auch sich langsam aufhellenden Fundamentaldaten und Rahmenbedingungen. Weltweit ist die Nachfrage nach Zucker zwar immer noch sehr hoch, wird aber durch ein viel zu großes und billiges Überangebot an Zucker bei weitem übertroffen. Der Zuckerpreis ist nicht nur aus rein charttechnischen Gründen und vorherigen Übertreibungstendenzen so stark gefallen. In USD gemessen und basierend auf dem Zucker-Future, fiel der Rohstoff von seinem Hoch Anfang 2011 von 35,28 Euro auf jetzt nur noch 11,17 Euro. Ein heftiger Crash der fundamental berechtigt, aber nach meiner Meinung doch deutlich übertrieben ist.
Ist das die Bodenbildung beim Zuckerpreis?
Ausgehend vom absoluten Tief bei 11,12 und den ersten beiden „Tests“ des entstehenden Bodens knapp darüber, kann man schon von einer Bodenbildung sprechen, wenn auch nur von einer sehr leichten und vagen Bodenbildung! Unter 10,50 darf der Zuckerpreis aber nicht gehen, dann ist der Boden definitiv durch!
Das Risiko und die Chancen bei einem Investment in den Rohstoff „Zucker“
Aktuell sehe ich den Zuckerpreis als zu niedrig an, dies ist jedoch nur meine Meinung, sollte der Boden nicht halten und der Future die Marke von 10,50 nachhaltig unterschreiten, dann kann Zucker trotz des niedrigen Niveaus weitere zweistellige Verluste verbuchen. Ein weiterer Absturz bis unter 8 USD ist sogar wahrscheinlich. Spätestens dann bekommen aber die Zuckerproduzenten wirklich große Probleme. Ein dauerhafter Zuckerpreis unter diesem Niveau würde den Markt irgendwann um einige Unternehmen ärmer machen. Langfristig halten das nur die ganz großen globalen Konzerne unter hohen Verlusten durch. Die Bodenbildung ist nur ein Anfang und muss nicht nachhaltig sein. Abgesehen davon, dass bei einem Zuckerinvestment auch Rollverluste und natürlich Währungsrisiken enthalten sind, dürfte das Risiko und die Schwankungsbreite sehr hoch werden
Fazit:
Ich bin über mein Wikifolio Zertifikat „(wikifolio aufgelöst, siehe diesen Beitrag, ich bin jedoch immer noch auf wikifolio aktiv.)“ Long bei „Zucker“ investiert. Dies geschah über eine ungehebelte Position auf USD Basis gerechnet. Ich sehe die erste Bodenbildung, die aber noch sehr vage und risikoreich ist. Deshalb habe ich meine Strategie bezüglich des Zuckerpreises mit einer taktischen Komponente verbunden und auf Grund des hohen Risikos nur sehr wenig Kapital investiert. Diese taktische Komponente scheint auf den ersten Blick sehr gegensätzlich zu sein, denn ich habe gleichzeitig einen Short auf die Aktie von Südzucker gekauft, mehr dazu unter: „Zucker Long, Südzucker Short, ein taktisches kurzfristiges Investment?“
Zum Thema weiterführende Informationen und zusätzliche interessante Beiträge:
Die Registrierung und Nutzung des Dienstes ist kostenlos!
Hinterlasse jetzt einen Kommentar