Unterschied Bonus- und Reverse Bonus Zertifikat

Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann

Ich möchte Ihnen den Unterschied beider Zertifikate Typen hier einfach erklären ohne die tausendfach im Netz zu findenden, teils hochwissenschaftlichen Beschreibungen, die oft kaum zu verstehen sind anzuwenden.
Diese Beschreibungen sollten Sie dann lesen, wenn Sie intensiv erfahren möchten, wie diese Zertifikate konstruiert sind und in ihrer reinen Mathematik funktionieren.
Ich habe es versucht zu verkürzen und zu vereinfachen.


Worin liegt der Unterschied eines Bonus- bzw. Reverse Bonus Zertifikates genau?

Das klassische Bonus Zertifikat:

Der Gedanke des klassischen Bonus Zertifikates ist folgender:
Man möchte von einem steigenden, stagnierenden oder leicht fallenden Kurs profitieren, weiß jedoch nicht genau wohin die Reise gehen wird und glaubt jedoch auch nicht an einen starken Einbruch des Kurses.
Dann kommt ein solches Zertifikat in Frage.

Warum ein Bonus Zertifikat in dieser Situation kaufen?
Das klassische Bonuszertifikat funktioniert ganz einfach, es ist mit 3 sehr wichtigen Komponenten ausgestattet.

  1. Laufzeit
  2. Bonusrendite
  3. Barriere (Auch Sicherheitsbarriere, oder Puffer genannt)

Wird ein Zertifikat emittiert, dann geschieht dies immer in Verbindung mit einem Basispreis bzw Wert, auf dem sich das Zertifikat bezieht.
Im Beispiel die Aktie der BASF die gerade bei 100 Euro steht.
Um es leichter zu Rechnen, wird das Bonuszertifikat auch gerade mit 100 Euro an den Markt gebracht.
Dann gibt es die Laufzeit in unserem Beispiel 1 Jahr.
Ist dieses Jahr zu Ende, wird das Bonuszertifikat ausgezahlt (falls es noch einen Wert hat).
Die Bonusrendite legen wir im Beispiel bei 10 % fest (wird vom Emittenten festgelegt).
Die Barriere im Beispiel liegt bei 80 Euro.
Würde die BASF Aktie die 80 Euro in diesem Jahr nie berühren, oder gar unterschreiten, so erhält der Investor des Bonuszertifikats 10 % Rendite.
Selbst dann, wenn die Aktie am Ende bei nur noch 85 Euro notiert. Der Aktienanleger hätte bei 85 Euro 15 % verloren, der Bonus Zertifikat Anleger hätte 10 % Gewinn gemacht.

Wo liegt das Risiko bei Bonus Zertifikaten?

Die schöne Rendite in unserem Beispiel bleibt natürlich nicht kostenlos und ohne Risiko.
Je nach Modalitäten des Bonuszertifikats, die man vorher immer Berechnen sollte, kann es zu sehr hohen Verlusten bei unterschreiten der Barriere kommen.
Diese Verluste fallen umso stärker aus, je höher das Aufgeld im Bonutzertifikat war.
Das Aufgeld ist eine von vielen neuen Investoren unterschätzte enorme Risikoquelle.
Beispiel: Die Aktie fällt auf 80 Euro.
Das Aufgeld des Bonus Zertifikats war hoch, der Aktienanleger würde „nur“ 20 % Verlust realisieren, der Bonuszertifikate Anleger kann nun, da die Barriere verletzt wurde mit sehr hohen Verlusten rechnen.
War das Aufgeld niedrig, halten sich diese in Grenzen, war es jedoch hoch, kann es gut sein, dass der Zertifikate Anleger jetzt mit 50 % und mehr im Minus steht!
Hier geht für die direkte Investition in die Aktie deutlich besser aus.
Es ist also äußerst sinnvoll sich mit einem Rechner für Bonuszertifikate vorher zu informieren, was genau mit dessen Kurs passiert, wenn die Barriere verletzt werden sollte.


Was ist ein Reverse Bonus Zertifikat?

Hier kann ich einfach abkürzen, es ist bis auf einen großen Unterschied genau dasselbe wie ein normales Bonuszertifikat, jedoch genau „umgekehrt“ deshalb auch der Begriff „Reverse“

Für was sind Reverse Bonus Zertifikate dann gut?

Man profitiert bei Reverse Bonus Zertifikaten im Gegensatz zum normalen Bonus Zertifikat von fallenden und stark fallenden Kursen.
Alles ist hier umgedreht. Die Barriere ist nicht unterhalb des Basiswertes, sie ist oberhalb.
Das heißt, steigt der Kurs zu stark und die Barriere wird verletzt, dann treten genau dieselben Probleme wie bei einem klassischen Bonus Zertifikat auf.

Mit einem Reverse Bonus, setzt man gezielt auf stark fallende, seitwärts tendierende und maximal leicht steigende Märkte.
Starke Marktanstiege sind Gift für Reverse Zertifikate, genau wie stark fallende Märkte Gift für klassische Bonus Zertifikate sind.

Was gibt es noch bei Bonus- und Reverse Bonus Zertifikate zu beachten?

Es sind wie der Name schon sagt reine Zertifikate, die bei einem Ausfall, also einer Pleite ihrer Eminenten zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können.
Daneben haben sie auch die anderen Nachteile, aber auch Vorteile von Zertifikaten, die ich im Beitrag „Zertifikate kaufen und verstehen“ beschrieben habe.

Die Besonderheit schlechthin das „CAP“

Was bedeutet CAP?
Das CAP bei Bonuszertifikaten ist ein so genannter „Deckel“.
Hat ein Bonuszertifikat einen solchen Deckel (CAP), kann ab einer gewissen Kurssteigerung des Basiswertes nicht mehr von weiteren Steigerungen partizipiert werden.
Beispiel: BASF Aktie 100 Euro, Bonuszertifikat 100 Euro mit CAP 120 Euro.
Steigt die BASF Aktie auf 130 Euro, dann ist trotzdem bei 120 für den Bonuszertifikate Investor Schluss.
Mehr als bis 120 Euro am Kurs der BASF Aktie zu partizipieren geht in diesem Fall nicht, wegen des CAP.

Warum dann eine Bonus Zertifikat mit CAP kaufen?



Bonuszertifikate mit CAP haben genau durch diesen Deckel meist eine höhere Bonusrendite.
Glaubt man an sehr stark steigende Kurse, dann lohnt sich das Direktinvestment in die Aktie ohnehin deutlich mehr.
Außerdem kann man das Zertifikat auch vor Laufzeitende natürlich verkaufen und den Gewinn bis 120 Euro mitnehmen.

Zum Thema weiterführende Informationen und zusätzliche interessante Beiträge:


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Über Marco Eitelmann 377 Artikel
Mein Name ist Marco Eitelmann und ich freue mich, dass Dein Interesse für diesen Blog, der mittlerweile schon seit 2014 existiert, geweckt wurde. Auf dieser Webseite geht es hauptsächlich um die Themen: „Selbständigkeit, Blogging und Internetmarketing sowie Börse und damit verbundene Investitionsmöglichkeiten“. Ziel aus allen Themen soll ein möglichst stabiles, langfristiges und vor allem nachhaltiges passives Einkommen sein. Meine Qualifikationen: Ich bin finanziell selbständig und erfolgreich unabhängig durch meine Web-Projekte und meine Börsen-Investitionen geworden und verfüge so über tiefes Fachwissen in diesen Bereichen aus langjähriger Erfahrung und stetiger Weiterbildung. Ich bin seit 1999 durchgehend privat am Kapitalmarkt tätig und habe von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Fonds, ETF bis hin zu Zertifikaten wie Turbo Optionsscheinen, Mini Future- und Bonus/Reverse Bonus Zertifikaten alles aktiv gehandelt. Ich habe sowohl den Crash von 2000 als auch den von 2007/2008 mit prozentual geringen Verlusten mitgemacht und kenne nicht nur die Sonnenseite der Märkte. Meine grundlegende Investitionsstrategie ist konservativ, global breit diversifiziert und langfristig ausgelegt.

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