Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann
Wichtiger Anhang zum Monatskommentar Dezember 14, über die sehr wahrscheinliche Deflation im Euroraum!
Die Zeichen mehren sich, dass eine breite Deflation auf dem europäischen Kontinent, allen voran im Euroraum bevorsteht. Der Trend zu einer Deflation im Euroraum zeigte sich schon seit einigen Jahren, nimmt jedoch aktuell stark an Fahrt auf und lässt sich meiner Meinung nach, ohne ein noch stärkeres Eingreifen der EZB kaum noch verhindern.
Die Gründe für eine verschärfte Euroraum Deflationsspirale sind vielfältig, hier die wichtigsten:
- Der Ölpreis fällt seit Wochen und Monaten von einem Tief zum anderen.
Dies führt letztendlich dazu, dass alle Ölderivate, seien es Benzin, oder auch Heizöl, sowie daran gekoppelt das Gas im Preis fallen, dies geschieht verzögert und langsam, sollte aber erheblich zu sinkenden Verbraucherpreisen führen und somit die Deflation maßgeblich antreiben. - Die Preise für Lebensmittel fallen weiter.
Auch für das nächste Jahr, wird sowohl vom Handel, als auch von den Erzeugern und Bauern, von fallenden Preisen im Lebensmittelsektor ausgegangen. Dies zieht nicht nur die Preise von Grundnahrungsmitteln nach unten, sondern auch von den weiteren Verarbeitungsschritten und deren Produkte. Außerdem dürfte der gnadenlose Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel weiter anhalten und sich weiter verschärfen, was die sinkenden Preise zusätzlich befeuert. - Rabatte bei mittel-, bis langlebigen Gütern wie Autos und Elektronik erreichen neue Höchststände.
Teilweise werden neue Autos so reduziert und mit erheblichen Rabatten bestückt, wie schon lange nicht mehr. Elektronik fällt immer schneller nach Markteinführung im Preis und die Rabattschlachten der Fachmärkte im ständigen Kampf mit dem Internet nehmen neue Dimensionen an. Fallende Elektronikpreise und sinkende Autoabsatzzahlen mit einhergehenden Rabatten, lassen die Deflationsspirale immer schneller drehen. - Die Niedrigzinsen
Eigentlich ein Garant für Inflation, wirken sich gar nicht so inflationär aus wie erhofft, insbesondere deshalb, weil dass meiste davon beim Endverbraucher nicht ankommt. Profitieren können Hausbauer und Hauskäufer und einige Verbraucher durch Null Prozent Finanzierungen, dass war es dann auch schon. Dispozinsen sind weiterhin extrem hoch, Normalkredite bei unverschämten 6-7 % Plus und auch Unternehmenskredite werden mit teils Wucherzinsen vergeben. Was soll da die Inflation anheizen?
Fazit: Es stehen momentan alle Zeichen auf Deflation im Euroraum und fast dem kompletten Rest Europas. Dies wird sich sehr negativ auf die Wirtschaft der Eurozone auswirken. Die Chancen auf höhere Inflationsraten sind momentan äußerst gering. Sollte jedoch irgendwann die gewaltige Summe und Macht des aktuell überschüssigen Geldes auf den realen Markt treffen, so wird es zu einer hohen, bis sehr hohen Inflation kommen. Aktuell sieht es nicht danach aus.
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