Lohnt sich ein eigener Server bzw. gemieteter Webserver im Vergleich zu einfachen Webspace-Angeboten in Sachen Geschwindigkeit, Google Ranking und Besucherzahlen?

Ein gemieteter Server oder Serveranteil kann sich nicht nur in Sachen Geschwindigkeit einer Webseite oder eines Blogs im Vergleich zu gewöhnlichem Webspace lohnen, auch positive Rankingveränderungen, wenn auch meist nur geringfügig sind möglich. Bei großen, gut besuchten Webseiten hat dies besonders effektive und wirtschaftliche Vorteile.

Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann

Die meisten Webseiten- oder Blogbetreiber starten mit einem klassischen Webspace Angebot in die Onlinewelt. Schon bei der Gründung sollte hier ein möglichst gutes und kostenpflichtiges Angebot den vielen Gratis Webspaceanbietern vorgezogen werden. Gerade Letztere neigen in den meisten Fällen zur Finanzierung ihrer Dienste über Werbung oder bieten nur abgespeckte Möglichkeiten für Webmaster. Ein Blog sollte zumindest eine eigene seriöse .de-Domain haben, auf schnellen Webspace zugreifen und Datenbanken sowie php Versionen auf neustem Niveau anlegen und nutzen können. Webspace gibt es schon für wenige Euro mit zugehöriger DE-Domain. Es ist absolut nicht falsch, zunächst „nur“ auf ein solches Webspace Angebot zurückzugreifen bei denen man sich einen kleinen Serverplatz mit mehreren hundert, manchmal auch tausenden anderen Webseitenbetreiber und Blogs teilt. Die Geschwindigkeit ist bei seriösen Anbietern absolut ausreichend und die Speicherkapazitäten heutzutage kein Problem mehr. 50 Gigabyte Webspace reichen auch locker für einen Start in die Selbständigkeit mit einem eigenen Blog. Auch die Datenbanken können tausende Seiten Text und Kommentare locker in 1-2 Gigabyte abspeichern. Doch was ist, wenn der Blog bzw. die Webseite ordentlich wächst? Google hat die Ladegeschwindigkeit einer Webseite als wichtigen Rankingfaktor ausgemacht. Bringt also die Anschaffung eines eigenen Servers, egal ob nun gemietet oder in eigenem Besitz einen entscheidenden Vorteil in Sachen Geschwindigkeit und Ranking gegenüber einem einfachen Webspace-Angebot? Ich möchte das Ganze an einem eigenen Beispiel demonstrieren.


Webspace vs. gemieteter Server in Sachen Schnelligkeit
Ich habe Anfang des Jahres und somit rund 2,5 Jahre nach Gründung meiner Blogs einen Wechsel von einem gemieteten mittelgroßen Webspace Paket auf einen mit sehr wenigen Leuten besetzten Server mit garantieren Mindestreserven in Sachen Ressourcen wie Arbeitsspeicher und Anbindung vollzogen. Anhand meines Großprojektes alternativ-gesund-leben.de mit inzwischen rund 1,5 Millionen Besuchern jährlich, kann ich aus Erfahrung sagen, dass es in Sachen Geschwindigkeit nur relativ geringe Vorteile hat. Ich habe dazu fünf verschiedene Speed-Check Tools aus drei verschiedenen weltweit gestreuten Regionen Vor- und Nach der Umstellung die Geschwindigkeit in Sachen Ladezeit meines Blogs auf der Titelseite, sowie einer immer gleichen Unterseite mit großem Foto und viel Text laden und messen lassen. Die Ergebnisse sind wie folgt:

Schnelligkeit Webspace vs. Server

  • Verbesserung der Titelseite 0,46 Sekunden durch Umstellung auf Serverplatz statt Webspace
  • Verbesserung der Unterseite 0,69 Sekunden durch Umstellung auf Serverplatz statt Webspace

Fairerweise muss man dazu sagen, dass der vorherige Webspace bereits schon sehr schnell und zuverlässig war. Zudem wurde die Datenbank im Serverpaket von HD auf SSD umgestellt. Dies macht sich in der Regel jedoch erst ab sehr großen Besucherzahlen und Datenvolumen bzw. somit Zugriffen auf die Datenbank stärker bemerkbar. Trotz allem geht es im Netz mittlerweile um wenige Millisekunden Geschwindigkeitsvorteile, die man auch nach Möglichkeit vor allem bei stark besuchten Seiten ausnutzen sollte. Wird eine Datenbank entsprechend von komplizierteren und auslastungstechnisch anspruchsvolleren Anwendungen belegt, dann lohnt es sich noch mehr in Sachen Geschwindigkeit auf einen Server statt der Nutzung von einfachen Webspace umzusteigen.


Ab wie vielen Besuchern lohnt sich ein eigener Server statt Webspace?
Ich würde bereits ab einer Million Nutzer jährlich auf ein Servernagebot setzen. Das kann auch ein Shared Server sein, den man sich dann z.B. mit nur 10-20 Leuten teilt. Die Kosten hierfür sind nicht besonders hoch und rechnen sich schnell. Gute Angebote gibt es schon ab rund 20 Euro im Monat. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich bei mir dadurch das Besucheraufkommen um ca. 0,2-0,5 Prozent verbessert hat. Das sind in der Spitze bei einer Million Nutzer immerhin 5000 Visits mehr im Jahr. Für kleinere Seiten lohnt es sich definitiv weniger und für Privatblogs im Hobby Bereich im Grunde überhaupt nicht.

Webspace gegen eigenen bzw. gemieteten Server in Sachen Google Ranking
Ein eigener Server kann das Ranking von Google durchaus erhöhen, auch wenn der Rankingfaktor im Millisekunden Bereich bis maximal 1 Sekunde nicht übertrieben groß ist. Ich konnte nach der Umstellung nachhaltig eine geringe Verbesserung meiner Rankings feststellen (Überprüfungszeitraum bis 6 Monate danach). Auch diese Verbesserungen lagen nur ca. zwischen 0,1 – 0,5 Prozent. Bei einigen Unterseiten waren sie überhaupt nicht messbar. Die Auswirkungen dürften aber noch deutlich besser sein, wenn man vorher einen recht lahmen Webspaceanbieter hatte und dann statt wenige Millisekunden vielleicht sogar 2-3 Sekunden rausholt.

Echtes Beispiel und die Auswirkungen beim Wechsel von gemieteten Webspace zu gemieteten Shared-Server
Ich habe einige große Auswertungen gemacht, die jedoch aufgrund der vielen Einflussfaktoren in Sachen Google Ranking nicht zu 100 Prozent rein nur auf die erhöhte Lade- und Zugriffs-Geschwindigkeit meines Blogs zurückzuführen sind. Wenn ich von den 1,5 Millionen Besuchern ausgehe und die maximale Verbesserung von 0,5 Prozent durch den Wechsel von Webspace zu Server nehme, dann habe ich nun gut 7500 Nutzer mehr auf meinem Blog. Diese 7500 Nutzer sind rein wirtschaftlich gesehen jedoch nicht in der Lage die höheren Kosten für den Server zu tragen, sondern nur einen kleinen Teil davon. Ich sehe das Ganze aber langfristig. Bei 2-3 Millionen Nutzer sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Eine schnellere Webseite hilft dem Ranking und der weiteren Expansion. Je mehr Besucheraufkommen zu verzeichnen ist, desto langsamer wäre hingegen der Webspace. Je mehr Besucheraufkommen desto mehr lohnt sich der eigene Server gegenüber einem reinem Webspace.

Eigener Mietserver gegen Webspace und die Funktionalitätsvorteile
Bei einigen Webspaceanbietern kann man nicht einmal eine eigene Datenbank verwalten oder tiefer auf das System zugreifen. Teils werden die Blogs dort mit einem Mausklick installiert und gehostet und bei einigen Gratisanbietern sogar fremde Werbung zu deren Finanzierung eingeblendet. Ein guter Webspace ist hingegen schnell und möglichst maximal funktional. Ein eigener Webserver oder ein gemietetes Angebot ist hingegen immer umfangreicher. In Sachen Einstellungsmöglichkeiten, Erweiterungen und Zugriff übertrifft ein gutes Serverangebot jeden Webspace.



Fazit:
Es lohnt sich nach meiner Meinung und meinen Erfahrungen ab 1-2 Millionen Besuchern einen eigenen Server statt einen Webspace-Platz zu nutzen. Die Kosten sind für kleinere Serveangebote absolut moderat und im Vergleich zur Leistung sogar sehr gering. Je stärker die Besucheraufkommen steigen, desto mehr lohnt sich ein solches Serverangebot. Ab 2-3 Millionen Nutzer im Jahr auch auf wirtschaftlicher Seite deutlich spürbar, vorausgesetzt natürlich man kann seine Projekte gut monetarisieren. Serverplätze gibt es bereits ab rund 20 Euro, aufwärts sind hier keine Grenzen gesetzt. Was natürlich wenig Sinn macht, sind Angebote von weit über 100 Euro bis mehreren tausend Euro monatlich für einen gewaltigen Server zu zahlen, wenn man nicht gerade 30-50 Millionen Nutzer und mehr im Jahr hat. So etwas lohnt bestenfalls bei einem großen Onlineshop mit zehntausenden monatlichen Kunden und angeschlossenem Blog mit etlichen Millionen zusätzlichen Besuchern. Doch selbst dieser wird wahrscheinlich auf einem 150-300 Euro Serverangebot locker betrieben werden können.

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Über Marco Eitelmann 378 Artikel
Mein Name ist Marco Eitelmann und ich freue mich, dass Dein Interesse für diesen Blog, der mittlerweile schon seit 2014 existiert, geweckt wurde. Auf dieser Webseite geht es hauptsächlich um die Themen: „Selbständigkeit, Blogging und Internetmarketing sowie Börse und damit verbundene Investitionsmöglichkeiten“. Ziel aus allen Themen soll ein möglichst stabiles, langfristiges und vor allem nachhaltiges passives Einkommen sein. Meine Qualifikationen: Ich bin finanziell selbständig und erfolgreich unabhängig durch meine Web-Projekte und meine Börsen-Investitionen geworden und verfüge so über tiefes Fachwissen in diesen Bereichen aus langjähriger Erfahrung und stetiger Weiterbildung. Ich bin seit 1999 durchgehend privat am Kapitalmarkt tätig und habe von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Fonds, ETF bis hin zu Zertifikaten wie Turbo Optionsscheinen, Mini Future- und Bonus/Reverse Bonus Zertifikaten alles aktiv gehandelt. Ich habe sowohl den Crash von 2000 als auch den von 2007/2008 mit prozentual geringen Verlusten mitgemacht und kenne nicht nur die Sonnenseite der Märkte. Meine grundlegende Investitionsstrategie ist konservativ, global breit diversifiziert und langfristig ausgelegt.

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