Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann
Vor einigen Tagen habe ich für mein Wikifolio „(wikifolio aufgelöst, siehe diesen Beitrag, ich bin jedoch immer noch auf wikifolio aktiv.)“ einen Short auf die Aktien von Thyssen Krupp in Form eines Mini Future Zertifikats gekauft. Dieser Shorteinstieg war rein auf fundamentaler Basis begründet. Für einen Verkauf der Aktie bzw. einen direkten Shorteinstieg bei Thyssen Krupp, gibt es nach meiner Meinung mehrere eindeutige negative wirtschaftliche Gründe, sowohl vom allgemeinen Marktumfeld ausgehend, als auch vom Ausblick des Unternehmens, so wie den aktuellen Geschäftszahlen:
- Das Unternehmen hat seit langen Probleme mit seinen Kennzahlen, es lässt sich definitiv nicht mehr mit seiner „Blütezeit“ vergleichen. Das Risiko bei einer erneuten wirtschaftlichen „Delle“ stark in Mitleidenschaft gezogen zu werden ist sehr hoch.
- Thyssen Krupp ist ein zyklischer Wert, der von der industriellen Nachfrage und weniger vom privaten Konsum getrieben wird. Die Industrieproduktion befindet sich aktuell auf einem Hoch und ist zyklisch bereits weit in ihrer Aufwärtsphase fortgeschritten. Wie lange noch?
- Eine mittelfristige Leitzinserhöhung in den USA, könnte die Wirtschaftsleistung bereits empfindlich schwächen, die Schwerindustrie und deren Produktpreise sind dabei am ehesten betroffen.
- Die weltweiten Stahlpreise sind seit einiger Zeit auf Talfahrt. Thyssen Krupp wird dadurch direkt im Ergebnis beeinflusst, da sein Hauptgeschäftsfeld nach wie vor bei Stahl und Stahlprodukte liegt.
- Der allgemeine Rohstofftrend, insbesondere bei Industriemetallen und Energieträgern ist weltweit seit vielen Monaten in einem sehr starken Abwärtstrend gefangen, dies sollte zusätzlich den Preisdruck nach unten erhöhen.
- Eine sinkende Nachfrage aus China wird den Stahlpreis ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit auf niedrigem Niveau verharren, oder sogar sinken lassen.
- China produziert Stahl im Übermaß zu sehr günstigen und fragwürdigen Konditionen. Das Angebot auf dem Weltmarkt übertrifft die aktuelle Nachfrage, die Lager füllen sich zunehmend, was auch langfristig ordentlich Druck auf die Stahlpreise ausüben sollte.
Fazit:
Für mich ist Thyssen Krupp ein klarer Shortkandidat, ich kann aktuell nichts Positives zur Aktie und dem fundamentalen Ausblick, sowie dem Umfeld des Unternehmens finden. Thyssen Krupp würde ein stark steigender Stahlpreis helfen und sich äußerst positiv in deren Bilanzen auswirken. Wo soll dieser Stahlpreisanstieg jedoch herkommen? Nahezu alles spricht gegen steigende Stahlpreise. Auch der Immobilienboom dürfte sich nun bald abschwächen, was insbesondere bei den Stahl abhängigen Hochhaus- und Gewerbebauten zu einer ebenfalls sinkenden Nachfrage führen sollte.
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