Absichern von Aktiendepots mit Hilfe einer einfachen 38er und 200er gleitenden Durchschnitt-Strategie mit Widerstandslinien als Einstiegssignal?

Nutzung des 38er GD mit dem 200er GD als Kreuzungspunkt anhand einer Grafik DAX 2000 bis 2003 mit möglichen Widerständen Wie im Chart schön zu sehen, gab es im Jahr 2001 nach heftigem und konstantem Abwärtstrend eine starke Gegenbewegung, welche den 38er und 200er GD am Überschneidungspunkt (Kreis 2) in ein erstes Long Signal geändert hatte. Je nach Widerstandswahl als Bestätigung (W 1 bzw. W 2) hätte dies zu einem Long Wechsel, oder eine Beibehaltung der Short Position geführt. Selbst der 38er und 200er GD alleine hätte weitere Absicherungspositionen kurze Zeit später "empfohlen". Allein vom ersten "Crosspunkt (Kreis 1)" bis zu dem je nach Widerstandlinie gemeldeten ersten "Falschsignal" hätte man so erheblich weniger Verluste bei einer entsprechenden Absicherungsposition auf der Aktienseite eingefahren.

Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann

Wie im ersten Teil der Serie zum Absichern von Aktienbeständen bzw. Aktienanteilen im Depot mit dem Titel: „Die einfache Strategie zur Depotabsicherung per Mini Future Short Zertifikat oder Reverse Bonus Zertifikat“ bereits erwähnt, nehme ich den 38 gleitenden Durchschnittskurs und den 200er gleitenden Durchschnittskurs des DAX Index zur Hilfe. Kreuzt der 38er GD den 200er GD, dann bildet eine letzte Überschreitung bzw. Unterschreitung einer individuell von mir vorher festgelegten charttechnischen Marke das Long bzw. Short Signal. Dieses einfache Handelssignal hat selbstverständlich auch einige Fehlsignale in den letzten 20 Jahren geliefert. Dennoch ist seine Quote relativ gut, vor allem um lange Abwärtsphasen und umgekehrt auch Kurswendungen zu identifizieren. Es geht bei der Nutzung dieser beiden gleitenden Durchschnitte auch nicht darum ein besonders erfolgreiches Handelssystem zu entwickeln bzw. umzusetzen, sondern einfach grundlegend etwas Risiko aus einem reinen Aktiendepot, oder eines Aktienanteils zu nehmen und somit vor allem die großen und langwierigen Crashphasen abzusichern. Das schafft die Kombination aus 38er und 200er GD mit Widerstandlinienbestätigung sehr gut, vor allem wenn es sich um ausgeprägte Abwärtstrends handelt. Gerade diese will ich auch absichern!


38er und 200er GD in der Praxis und im Verhalten während „trendstarker“ Crashereignisse

Als Beispiel nehmen wir hier zwei sehr große und „langwierige“ bzw. schnelle Crashphasen am Markt

  • 2000-2003 (Platzen der Dot.com Blase + Terroranschlag mit anschließendem Krieg)
  • 2008-2009 (Immobiliencrash und Lehmann Pleite USA, weltweites „Finanzmarktbeben“)

Beide Phasen waren geprägt von charttechnisch und vor allem auch fundamental erheblichen Verwerfungen an den weltweiten Aktienmärkten. Es gab jeweils heftige und stabile Abwärtsbewegungen mit wenig Gegenreaktion. Zwar gab es auch hier vereinzelt starke Gegenbewegungen z.B. 2001, die sogar den 38er GD durch den 200er GD steigen ließen, jedoch wurden diese direkt wieder nach unten bestätigt, was automatisch zu einer neuen Absicherungsposition geführt hätte.


Warum der 38er und der 200er GD in Kombination vor allem im Dax so gut funktioniert
Der DAX besteht hauptsächlich aus sehr trendstarken Aktien, egal ob Aufwärts- oder Abwärtsphasen an den großen Aktienmärkten vorhanden sind, der DAX hebelt diese faktisch stärker als dies in den meisten anderen großen Indizes der Fall ist. Der Grund ist die Vielzahl an konjunktursensiblen Werten, vor allem aus den Branchen Autoindustrie, Maschinenbau, Banken und Chemie, welche ein enormes Gewicht im DAX Index besitzen. Diese werden gerade in Aufwärts- und Abwärtsphasen besonders stark bewegt. Der 38er GD ist ein eher langlaufender gleitender Durchschnitt für mittlere Trendstärken, der als alleiniger Indikator sehr viele Fehlsignale aufweist. In Kombination mit dem 200er GD allerdings ist er aufgrund seiner langsamen Anpassung an die aktuellen Marktkurse ein schöner Filter für Störsignale, die bei alleiniger Nutzung des 200er GD ebenfalls nicht selten auftreten. Er reagiert vor allen in langfristigen Auf- und Abwärtstrends sehr gemächlich. Dies lässt sich somit sehr gut für die Partizipation an den großen Bewegungen der Märkte nutzen. Er hat den Nachteil, dass man in Verbindung mit dem 200er gleitenden Durchschnitt nie die ganze Kursbewegung mitnehmen kann. Erholt sich der Markt recht schnell, dann braucht der 38er einfach zu lange um die 200er wieder zu durchqueren und umgekehrt. Würde man den 38er jedoch auf einen niedrigeren gleitenden Durchschnitt setzen wie z.B. den 20er GD, dann wären wieder zu viele Fehlsignale vorhanden, welche die teilweise vorteilhaften frühen ein und Ausstiegszeitpunkte nicht rechtfertigen. Es geht darum ein ordentliches Stück des ganz großen Kuchens herauszuschneiden und nicht den ganzen Kuchen zu „essen“. Widerstände als letzte Bestätigung, oder signifikante charttechnische Unterstützungslinien zu nutzen, reduzieren die Fehlsignale dieses sehr einfachen „Handelssystems“ nochmals deutlich.



Fazit:
Eine Kombination aus den beiden viel genutzten 38er und 200er GD mit charttechnischer Widerstandsberücksichtigung funktioniert für die Entscheidung hin zu einer Depotabsicherung von Aktienbeständen sehr gut. Extreme Gegenkorrekturen laufen jedoch oft ins Leere und der Indikator der durch die beiden Kreuzungspunkte des 38er und 200er GD entsteht zeigt auch nicht selten Fehlsignale. Es geht bei meiner Depotabsicherungsstrategie jedoch darum große Abwärtsbewegungen abzufedern oder möglichst ganz zu umgehen, daher ist diese Kombination für mich bisher absolut ideal, wenn sie auf den DAX angewendet wird. Eine Garantie, dass diese Absicherungsmöglichkeit in der Zukunft auch weiterhin so gut funktioniert gibt es natürlich nicht. Wichtig ist noch die zu bestimmende Positionsgröße, wie stark man seine Aktienbestände gegen mögliche Kursverluste durch Crashphasen am Markt absichert. Mehr dazu im dritten Teil: Wie hoch soll ich meine Aktienbestände im Depot absichern, was ist besser Teil- oder Vollabsicherung?

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