Wasseraktien für ein langfristiges konservatives Investment?

Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann

In Wasser zu investieren, heißt in der Regel absolut antizyklisch und solide sein Geld anzulegen. Wasser wird immer gebraucht, egal wie gut oder schlecht es der Wirtschaft geht. Einer der wenigen wirtschaftlichen Zyklen denen Investments in Wasser bzw. Wasseraktien unterliegen, sind die Industrieproduktionen welche vom Wasser selbst abhängig sind. Für die Bergbau- und Stahlindustrie, sowie Fracking Gesellschaften wird sehr viel Wasser benötigt. Deshalb sollte ein möglichst „komplett“ antizyklisches Investment in Wasseraktien auch lieber auf den Endverbraucher in Form von Trinkwasser und zur Nahrungsmittelproduktion erfolgen. Genau diese Verbraucher werden immer und relativ konstant Wasser benötigen. Wasser ist nun mal das grundlegendste Lebensmittel, welches nicht einmal drei Tage ausfallen darf!


Vorstellung von einer antizyklischen- und einer zyklischen Wasser-Aktie:

  • Die American Water Works Aktie:
    Bei dieser Aktie handelt es sich um einen klassischen Wasseranbieter im Endkundengeschäft, mit allen damit verbunden Leistungen. Von der Lieferung des Wassers, über Rechnungsstellung, Anschluss und Infrastruktur, bis hin zu Services und Dienstleistungen. Bei American Water handelt es sich um einen Versorgerriesen, der seit Jahren eine stabile Performance an den Märkten vorgelegt hat. Für mich eines von vielen Basisinvestments in Wasseraktien.
    WKN: A0NJ38
    ISIN: US0304201033
    Währung: USD
    (eher antizyklisch)
    +
  • Die Xylem Aktie
    Bei dem Unternehmen Xylem dreht sich ebenfalls alles um Wasser. Man kann den Xylem Konzern jedoch nicht mit einem Wasserwerk vergleichen, welches täglich seine Endkunden versorgt. Xylem produziert und installiert Pumpen- und Wasseranlagensysteme. Es ist eines der besten Unternehmen in diesem Segment, allerdings auch viel sensibler auf große negative wirtschaftliche Veränderungen als ein „einfaches“ Wasserwerk. Wenn die Wirtschaft stark lahmt, werden vor allem Bauprojekte und Modernisierungen zurückgestellt und somit weniger Pumpen und Anlagen nachgefragt. Während dann die Endkunden weiterhin ihre Getränke brauchen, die Waschmaschinen benutzen und unter die Dusche gehen, werden zum gleichen Zeitpunkt eben nicht mehr so viele Gebäude wie Hochhäuser mit aufwendigen Pumpsystemen gebaut.
    WKN: A1JMBU
    ISIN:
    US98419M1009
    Währung: USD
    (Beispiel für einen eher zyklischen „Wasserwert“)

Die Chancen bei einem langfristigen Investment in Wasseraktien
Wasser wird immer gebraucht, es ist nie „Trend“ oder „Out“. Ohne Wasser kann kein Mensch leben und es gibt schließlich immer mehr Menschen auf unserem Planten. Wasseraktien und allgemein Wasserinvestments können sich langfristig als solide, dennoch nicht ganz ungefährliche Anlagemöglichkeiten lohnen. Ich bevorzuge hier ganz klar die antizyklischen Werte, die es mehr auf die Endkundenversorgung abgesehen haben.


Die Risiken bei einem Investment in Wasseraktien
Wasseraktien sind nicht risikolos, denn es sind nun mal Aktien! Heftige Börsencrashsituationen reißen oft den gesamten Markt mit in die Tiefe. Wasseraktien finden sich in solchen Extremsituationen ebenfalls unter den Verlierern. Oftmals nicht ganz so stark wie der Gesamtmarkt, aber dennoch mit deutlichen zweistelligen prozentualen Verlusten. Gerade zyklische Wasseraktien haben hier das mit Abstand größte Gefährdungspotential. Man sollte auch in diesem Bereich über mehrere Werte streuen. Auch ein Wasserwerk kann schließlich Pleite gehen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit wohl eher geringer ausfällt als bei einem Biotech-Wert, der gerade ein neues Medikament im Versuchstatus hat.

Fazit und Kritik an Wasseraktien und Wasserinvestments:
In eine lebensnotwendige Grundlage wie Wasser zu investieren sollte nicht ohne ethische und moralische Grundprinzipien erfolgen. Gerade dort wo die ärmsten Menschen der Welt leben, wird mit Wasser besonders viel Geld verdient, zumindest was den Anteil des zur Verfügung stehenden Einkommens der dort lebenden Menschen betrifft. Wer ein entwickeltes Land wie z.B. Amerika mit Wasser versorgt und faire Preise verlangt „Ok“, wer aber in Afrika Brunnen gräbt und das Wasser völlig überteuert an die arme Bevölkerung verkauft „Absolut nicht Ok!“. Solche Aktien meide ich grundsätzlich als Einzelinvestment.



Dieser Beitrag gehört zur Artikelserie: Antizyklische Aktien aus sieben grundlegenden Branchen für ein langfristiges Investment

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Über Marco Eitelmann 377 Artikel
Mein Name ist Marco Eitelmann und ich freue mich, dass Dein Interesse für diesen Blog, der mittlerweile schon seit 2014 existiert, geweckt wurde. Auf dieser Webseite geht es hauptsächlich um die Themen: „Selbständigkeit, Blogging und Internetmarketing sowie Börse und damit verbundene Investitionsmöglichkeiten“. Ziel aus allen Themen soll ein möglichst stabiles, langfristiges und vor allem nachhaltiges passives Einkommen sein. Meine Qualifikationen: Ich bin finanziell selbständig und erfolgreich unabhängig durch meine Web-Projekte und meine Börsen-Investitionen geworden und verfüge so über tiefes Fachwissen in diesen Bereichen aus langjähriger Erfahrung und stetiger Weiterbildung. Ich bin seit 1999 durchgehend privat am Kapitalmarkt tätig und habe von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Fonds, ETF bis hin zu Zertifikaten wie Turbo Optionsscheinen, Mini Future- und Bonus/Reverse Bonus Zertifikaten alles aktiv gehandelt. Ich habe sowohl den Crash von 2000 als auch den von 2007/2008 mit prozentual geringen Verlusten mitgemacht und kenne nicht nur die Sonnenseite der Märkte. Meine grundlegende Investitionsstrategie ist konservativ, global breit diversifiziert und langfristig ausgelegt.

7 Kommentare

  1. Schön, dass du diese Investment-Klasse mal etwas näher beleuchtest.

    Mit York Water (US9871841089) und Aqua America (US03836W1036) habe auch ich zwei Wasser-Werte auf der Beobachtungsliste. Die beiden Aktien sind sogar Dividendenaristokraten und zahlen seit 1816 (York Water) bzw. seit 70 Jahren (Aqua America) eine Dividende.

    Für die Diversifizierung und wenn die Kurse weiter fallen schaue ich sie mir immer wieder mal an.

  2. Hallo wirtschaftswaise,

    York Water finde ich ebenfalls sehr interessant, was mich irritiert ist der enorme Kurseinbruch im Jahr 1997. Das würde mir einen negativen Beigeschmack bei einem Investment in diese Aktie geben.

    Gruß
    Marco

    • Hallo Su,

      zu Wasser-Infrastruktur Anleihen habe ich leider weder Informationen noch einen Bezug. Wie viel Zinsen werden hier geboten?

      LG
      Marco

  3. Hallo Marco,
    ich denke „Su“ meint bei den Wasser-infrastrukturanleihen das aktuelle Angebot von Apano Investments, welches noch bis 31.03. zu zeichnen ist. Die Zinszahlung beträgt 5,50% p.a. und am Ende der Laufzeit erfolgt die Kapitalrückzahlung zu 100%. Wie bei allen Anleihen trägt der Zeichner das vollständige Risiko und hat kein Upsite-Potential. Die Investitionen, nur in den USA und Kanada, sollten die Zinszahlung tragen können, wenn die Investitionsquote in das Asset vernünftig ist. Laufende Zahlungen aus den Assets sollten bei 10% +X auf das eingesetzte Kapital liegen. (Genau gerechnet habe ich nicht).
    Alternativ würde ich mir ein Investment direkt in Wasseraktien in den USA ansehen. hier sind die Dividendenrenditen der Unternehmen zwar nur bei 1-2%, aber die langfristigen Steigerungsraten sind hier doch enorm. Im vergleich zu Anleihen ein richtig tolle Potential, vor allem bei einem langfristigen Anlagehorizont.
    Auf der Seite http://wasseraktien.de/aktien/dividendenrenditen_anleiherenditen habe ich die Dividenden den Zinserträgen der jeweiligen Unternehmen gegenüber gestellt und Steigerungen von 10% p.a. bei amerikanischen Wasseraktien sind durchaus realistisch.
    LG
    Holger

  4. Hallo Marco,
    den Artikel habe ich gelesen und bin da ganz Deiner Meinung! Ich investiere auch nicht in Wasseraktien, welche ökologisch nicht sinnvoll wirtschaften und Wucherpreise in Entwicklungsländern verlangen.
    Sinnvolle Investments ist erade Infrastruktur und Technologie, da ist noch so viel Potential.
    Ja Wasserktien sind durch Ihre i.d.R. hohen Eintrittsbarieren für StartUps ein sehr lukratives Investment bei einem langfristigen Anlagehorizont. Ich perönlich finde die amerikanischen etwas besser, 1. mehr Auswahl und 2. die Steigerungen der Dividenden deutlich besser ist als bei den europäischen Aktien. Bei den europäischen Werten ist die staatliche Abhängigkeit auch höher, was mit persönlich nicht ganz so gefällt, da ich keine Aktien mit politischem Risko mag, siehe Endergieversorger mit dem Atomausstieg, als drastisches Beispiel.
    Vor allem wenn Du passives Einkommen aufbauen willst, würde ich mich eher in Amerika umsehen, auch auf Grund der Diversifikation der Währungen. EUR hat fast jeder Anleger zu viel im Depot.
    Bei Fragen dazu, gerne fragen 🙂
    LG
    Holger

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