Beitrag aktualisiert am 14. Februar 2024 von Marco Eitelmann
Wenn Ihr passives Einkommen regelmäßig und in ausreichender Höhe einfließt, überlegen Sie vielleicht, Ihren regulären Job zu quittieren, um vollständig von diesen passiven Einnahmen zu leben. Was zunächst einmal sehr verlocken klingt, verlangt jedoch auch etwas Planung. Insbesondere in Sachen Krankenversicherung sind einige Überlegungen nötig.
Waren Sie bisher über Ihren Job versichert, müssen Sie als Selbstständiger und auch Privatier die Kosten selbst tragen. Als Selbstständiger haben Sie unter Umständen die Möglichkeit, in die private Krankenversicherung zu wechseln. Lohnt sich das?
Wer kann sich privat krankenversichern?
Zunächst einmal stellt sich die Frage, ob Sie sich privat krankenversichern können, denn nicht jeder wird in die PKV aufgenommen. Als Selbstständiger haben Sie jedoch generell die Möglichkeit, wobei es letztlich von verschiedenen Faktoren abhängt, ob die Versicherung Sie aufnimmt. Anders als die gesetzliche Krankenversicherung ist sie nicht zur Aufnahme verpflichtet. Die Entscheidung wird von Fall zu Fall unter Berücksichtigung der jeweiligen Umstände getroffen. (Hier können Sie sich informieren, wann man sich für eine PKV qualifiziert.) Sind die grundsätzlichen Voraussetzungen gegeben, stehen die Chancen gut, dass Sie aufgenommen werden. Doch zunächst sollten Sie abwägen, ob es in ihrem Fall wirklich sinnvoll ist.
Vor- und Nachteile der privaten Krankenversicherung
Die Vorteile der privaten Krankenversicherung sehen auf den ersten Blick zunächst sehr überzeugend aus. Wer privat krankenversichert ist, kann von einem besseren Leistungsangebot profitieren und hat oft kürze Wartezeiten als sie ein gesetzlich Krankenversicherter in Kauf nehmen muss. Hinzu kommen frei wählbare Leistungen, die bei Beitragserhöhungen anpassbar bleiben. Hinsichtlich des Services kann die private Krankenversicherung in jedem Fall punkten.
Auch was die Beiträge betrifft, sieht es zunächst vielversprechend aus. Diese sind häufig günstiger als in gesetzlichen Krankenversicherung. Die PKV bietet zudem eine Überschussbeteiligung, was natürlich voraussetzt, dass ein solcher erwirtschaftet wurde. Auch Beitragsrückerstattungen sind möglich, wenn bestimmte Leistungen nicht in Anspruch genommen wurden. Beiträge können zudem gesenkt werden, wenn eine Selbstbeteiligung vereinbar wird, wobei individuell abzuwägen ist, ob dies sinnvoll ist.
Wem es gelingt, sich mit seinen Investitionen in Aktien, Anleihen oder anderen Assets des passiven Einkommens selbstständig zu machen, findet möglicherweise auch die Tatsache interessant, dass die Höhe des Einkommens für die Beitragssätze nicht relevant ist. Das klingt zunächst gut, doch welche Nachteile bringt die PKV mit sich?
Was viele Menschen vor dem Wechsel abschreckt, ist die Tatsache, dass ein Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenkasse nur unter bestimmten Umständen möglich ist. Was dabei besonders nachteilig ist, ist, dass die Beiträge der PKV mit zunehmendem Alter steigen. Gerade wer selbstständig ist, macht sich sicherlich Gedanken, ob er solche Beiträge in einigen Jahren noch problemlos zahlen kann. Anders als bei Beamten oder Angestellten steht der Selbstständige selten völlig abgesichert da.
Insbesondere in wirtschaftlich unsteten Zeiten kann diese Tatsache schnell ausschlaggebend sein. Hinzu kommt, dass die PKV eine Gesundheitsprüfung vorschreibt. Leidet man bereits an Vorerkrankungen, wird man entweder nicht aufgenommen oder zahlt entsprechend hohe Beiträge. Der Wechsel in die private Krankenversicherung lohnt sich also vor allem für junge, gesunde Menschen, die davon ausgehen, auch langfristig ein stabiles Einkommen zu erzielen, was ihnen ermöglicht, die höheren Beiträge im Alter zu finanzieren. Die Entscheidung ist jedoch individuell und sollte von Fall zu Fall abgewogen werden.
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