Was ist der Unterschied zwischen Lohn und Gehalt sowie Sold?

Lohn, Gehalt und Sold, über diese regelmäßigen Auszahlungen freut sich jeder, während die wichtigen Unterschiede innerhalb dieser verschiedenen Einkunftsarten nur selten bekannt sind.

Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann

Der genaue Unterschied zwischen Lohn, Gehalt und Sold ist nur relativ wenigen Menschen bekannt und wird nicht selten als – „Genau das Gleiche“ – gesehen. Während die beiden Verdienstarten in Form von Gehalt und Lohn oftmals als monatliche Zahlung mit dem Angestelltenverhältnis in einem regulären Wirtschaftsunternehmen oder der Anstellung im öffentlichen Dienst in Verbindung gebracht werden, wird der Sold hingegen meist den Zahlungen an Militärmitarbeiter oder noch naheliegender direkt für Soldaten bei der Bundeswehr zugeordnet.
Worin liegen jedoch wirklich die genauen Unterschiede der drei Einnahmequellen aus nichtselbständiger Arbeit?


Wie unterscheiden sich Lohn und Gehalt voneinander und was ist im Vergleich dazu der Sold?

Ich möchte direkt zur Antwort auf die eigentliche Frage des Beitrages kommen:

Hier jeweils eine einfache Erklärung zu den wichtigsten Unterschieden zwischen Gehalt und Lohn, sowie dem staatlichen- und in wenigen Einzelfällen auch privat gezahlten Sold:

Das Gehalt und seine Unterschiede zum Lohn

Zunächst einmal eine Gemeinsamkeit zwischen Lohn und Gehalt: Beide Einkommensarten entstehen aus nichtselbständiger Arbeit.
Während der Lohn jedoch in der Regel auf tatsächlich geleisteter Stundenbasis oder als sogenannter „Akkordlohn“ auf produzierte Waren und Dienstleistungen berechnet wird und somit monatlich stark variieren kann, wird das reguläre Gehalt regelmäßig in gleicher Höhe gezahlt. Das Gehalt ist die regelmäßige und gleichmäßige monatliche Zahlung an Angestellte und Beamte für ihre aus dem Arbeitsverhältnis erbrachten Leistungen. Der Großteil der Menschen in Deutschland in einem Angestelltenverhältnis bezieht ein regelmäßiges Gehalt, welches unabhängig von Urlaub, Krankheitstagen und tatsächlich im Monat erbrachter Arbeitsstunden in immer gleicher Höhe ausgezahlt wird. Dieses wird auch als „Grundgehalt“ bezeichnet. Etwaige Boni, Tantieme, Pauschalen oder sonstige charakterlich ähnliche Zahlungen kommen zum Gehalt (Grundgehalt) On Top, d.h. sie werden zusätzlich hinzugerechnet.

Der Lohn und seine Unterschiede zum Gehalt

Lohn wird vor allem für Arbeitern, Servicekräfte in Handel und Industrie, Call Center Mitarbeiter und viele andere Berufe auf Basis von Stunden-Abrechnungen oder auch als Akkordlöhne z.B. am Fließband für produzierte Waren, Prozesse oder Dienstleistungsschritte abgerechnet. Während das Gehalt sehr stabil ist, variiert aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsstunden, Stückzahlen, Industrienachfrage oder Dienstleistungsnachfrage sowie durch Urlaub und Freizeit der Lohn zum Teil ganz erheblich. Lohn wird praktisch nur für das gezahlt, was auch tatsächlich geleistet wurde.

Der Sold im Vergleich zum Gehalt oder Lohn

Der Sold ist ein recht alter Begriff und leitet sich von „solidus“ ab, der Bezeichnung einer Goldmünze im römischen Reich vor etwa 1700 Jahren, mit der die Söldner bzw. römische Soldaten bezahlt wurden. Sold -> Soldat/Söldner. Genau für diese Berufsgruppe gilt auch heute noch der „Sold“ als Grundbegriff der regelmäßigen Zahlungen anstelle des Gehalts. Einige wenige Beamtengruppen erhalten ebenfalls Sold, wie z.B. Richter oder auch der deutsche Bundepräsident im Ruhestand der den sogenannten „Ehrensold“ erhält. Auch der Sold stammt aus nichtselbständiger Arbeit und ist mit dem Gehalt zu vergleichen, das im Gegensatz zum Lohn keine einzelnen Arbeitsstunden abrechnet oder produzierte Einheiten irgendeines Wirtschaftsgutes für das monatliche Entgelt zugrunde legt.


Einfache und praktische Beispiele um die Unterschiede zwischen Lohn und Gehalt besser verstehen zu können:

  • Gehalt im Vergleich zum Lohn:
    Ein Einzelhandelskaufmann erhält jeden Monat 2300 Euro Brutto für seine regelmäßige Arbeit in einem Supermarkt. Es ist egal ob der Monat nun 31 Tage oder 28 Tage hat. Das Gehalt bleibt immer gleich und wird regelmäßig jeden Monat ausgezahlt. Auch wenn der Mitarbeiter drei Wochen Urlaub macht, ändert sich an seinem Gehalt nichts.
  • Der Lohn – zwei Beispiele im Unterschied zum Gehalt:
  1. Ein Arbeiter bekommt in einer Fabrik 10 Euro die Stunde für seine Tätigkeit an einem Fließband. Er arbeitet im März 120 Stunden, im April 200 Stunden. Er bekommt also für März 1200 Euro brutto für April 2000 Euro Brutto. In derselben Fabrik arbeitet ein Angestellter mit exakt derselben Tätigkeit und demselben Stundenlohn als Vollzeitkraft mit 167 Stunden, jedoch im Gegenzug mit festem Gehalt. Er erhält jeden Monat 1670 Euro, selbst dann, wenn für ihn im Prinzip zu wenig Arbeit vorhanden sein sollte oder er 30 Überstunden macht. (Außer er bekommt diese ausbezahlt). Er fällt aber bei weniger Arbeitsstunden nicht unter die 1670 Euro seines Festgehalts.
  2. Ebenfalls in einer Fabrik arbeiten ein Lohnarbeiter und ein Gehaltsempfänger mit exakt demselben Stundenlohn von 10 Euro. Diesmal wird Akkordlohn für die Lohnempfänger gezahlt. Der Gehaltsempfänger ist wieder als Vollzeitkraft mit 167 Stunden angestellt. Der Lohnarbeiter wird nach Stück bezahlt, die er am Fließband produziert. Während der Gehaltsempfänger immer seine 1670 Euro bekommt, wird der Lohnempfänger hingegen individuell nach produzierter Leistung bezahlt. Rennt er sich im wahrsten Sinne des Wortes den Hintern ab, dann bekommt er mehr Geld als Akkordlohn. Ist wiederum nicht genügend Arbeit da oder ist er zu langsam, dann bekommt er weniger Lohn für seine Arbeit. Beim Gehaltsempfänger ist das Arbeitstempo bzw. die produzierten Stückzahlen für die Gehaltshöhe nicht relevant. Die monatliche Auszahlung bleibt immer gleich, was natürlich nicht heißt, dass ein Gehaltsempfänger bei ständiger Minderleistung unbegrenzt geschützt ist.
  • Beispiel Sold:
    Sold ist sehr einfach erklärt und dem Gehalt am nächsten. Ein Soldat der Bundeswehr erhält z.B. je nach Dienstgrad ein unterschiedlich hohes monatliches Entgelt. Ist diese Einstufung einmal erfolgt, dann wird ein immer gleich hoher und regelmäßiger monatlicher Brutto-Betrag gezahlt (der Sold), abgesehen natürlich davon dieser staatliche Sold erhöht sich oder der Dienstgrad und die damit verbundene Besoldung ändert sich erneut. Der Bundespräsident im Ruhestand erhält regelmäßig seinen Ehrensold. Der Söldner eines privaten Militärunternehmens erhält seinen Sold wiederum von einem privaten Arbeitgeber. Auch beim Sold kann es zum Grundsold Zuschläge z.B. für Auslandseinsätze geben.

Fazit:



Sowohl das Gehalt, als auch der Lohn und der Sold, haben eines gemeinsam: Sie werden allesamt für sogenannte „nichtselbständige“ Arbeit für einen Arbeitnehmer durch einen privaten oder staatlichen Arbeitgeber gezahlt. Das Gehalt, der Lohn sowie auch der Sold sind Entgelt bzw. Verdienst in Form von monetären Leistungen (Geld) für die erbrachte Arbeitszeit bzw. Arbeitsleistung. Egal welche Art des Einkommens vorhanden ist, werden diese Beträge immer Brutto angegeben und nachfolgend mit der vom Empfänger individuellen Belastung an Steuern, Sozialversicherungen und sonstigen Abgaben belegt. So entstehen aus allen drei Brutto-Einkommensarten die jeweils individuellen Nettogehälter bzw. Nettolohnzahlungen. Zusätzlich können natürlich auch Sonderzahlungen wie z.B. Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Tantieme, Boni oder auch Einmalzahlungen anfallen, die sowohl bei Lohn, Gehalt als auch Sold den Jahresverdienst und natürlich auch die entsprechende Steuerlast erhöhen. Während sich Gehalt und Sold noch sehr ähnlich sind und mehr oder weniger nur die Berufsgruppen trennen, ist der Unterschied zum Lohn in vielen Fällen sehr deutlich, insbesondere was die Sicherheit, allgemeine Zuverlässigkeit der Einkommenshöhe und dessen Regelmäßigkeit angeht.

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