Trading Bots für passives Einkommen – realistisch oder Geldvernichtung?

Inzwischen gibt es einige Anbieter am Markt die automatisierte Handelssysteme unterstützen. Die meisten Handelssysteme sind langfristig nicht profitabel oder müssen ständig den Marktgegebenheiten angepasst werden und sind somit dann auch nicht mehr passiv. Dennoch kann man mit automatischen Handelssystemen Geld verdienen. Wie beim Daytrading gewinnt hier langfristig ebenfalls nur ein kleiner Prozentsatz der Anleger.

Beitrag aktualisiert am 22. Juni 2018 von Marco Eitelmann

Die Vorstellung ist eine Schöne: Bots, die automatisch für deren Programmierer an der Börse handeln und satte Gewinne einfahren – komplett passiv. Nach Michael Lewis Achtungserfolg „Flashboys*“, in dem er beschreibt, wie Hochfrequenzhändler über Algorithmen Millionen von Dollar verdienen, kommt diese Technik auch langsamen bei privaten Händlern an. Zahlreiche Handelsplattformen, die für Privatanleger zugänglich sind, bieten bereits eine Anbindung per API an und ermöglichen in weiterer Folge den Anbietern, dass sie die Signale vermarkten können. Zudem kommen noch unzählige Portale und „Copy Trading“-Services hinzu, die ebenfalls diese Technologie nutzen. Doch kann man mit dem automatischen Trading tatsächlich Gewinne einfahren oder handelt es sich um eine Geldvernichtung?


Am Ende geht es um die Kontrolle
Heutzutage gibt es schon eine recht große Anzahl an automatischen algorithmischen Handelssystemen, die zudem einen recht großen Funktionsumfang mit sich bringen – inklusive Parametereinstellungen und Chartsoftware – und nach Herstellerangaben angeblich auch noch einfach zu bedienen sind. Entscheidet man sich für den eigenen Trading Bot, so ist die größtmögliche Kontrolle und Genauigkeit über die gegenwärtigen und auch die in der Vergangenheit liegende Preisdaten notwendig – diese Faktoren bilden auch die Grundlage zur definitiven Entscheidungsfindung, da auf ihnen alle weiteren Indikatoren und charttechnischen Formationen sowie Tools aufbauen. Daher benötigen Trader oftmals Datenfeeds, welche hinzugekauft werden müssen – da frei verfügbare Daten oft nicht vollständig oder schnell genug sind. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, als mögliche zusätzliche Absicherung oder Entscheidungsfindung des Geschäfts, noch mehr Datenquellen einzubeziehen – so etwa Sentiment Indices oder soziale Netzwerke. Natürlich gibt es noch einen weiteren wichtigen Anreiz zur Umsetzung eines eigenen Handelssystem – so hat man die vollständige Kontrolle der angewendeten eigenen Algorithmen. Wer sich nämlich ausschließlich auf die Broker-Strategien verlässt, der gibt die Kontrolle über das eigene Handelskonto ab. Hier muss man darauf vertrauen, dass die Algorithmen so arbeiten, dass man als Trader den größten Nutzen daraus ziehen kann – zudem geht es darum, dass die Einlagen möglichst sicher sind und eine ausgezeichnete Positionsgröße sowie ein damit verbundenes striktes Moneymanagement herrscht. Die meisten Beispiele zeigen jedoch , dass das nicht immer standardmäßig der Fall ist. Optimalerweise sollten automatisierte Handelssysteme eventbasierte Handlungen verfolgen können. Das bedeutet, dass Marktsignale verschiedenster Natur empfangen, verarbeitet und automatisch in Orders umgesetzt werden können. Dazu gehören etwa Datenströme zu den kleinsten Kursänderungen, Meldungen zu politischen Entwicklungen, Zinsentscheiden der Zentralbanken oder auch Social Media-Nachrichten.


Erfolgversprechende Strategien?
Eine beliebte Methode ist die Pure-Fade-Trade-Strategie. Hier werden innerhalb kürzester Zeit markante Tief- oder auch Hochpunkte gesucht. Bei den Hochpunkten nimmt der Verkaufsdruck ab, der Kaufdruck in der Regel zu – bei Tiefpunkten tritt das Gegenteil ein. Genau deshalb werden hier Order zum entgegengesetzten Trend positioniert. Wurde ein markanter Hochpunkt gefunden, so kommt es zur Platzierung einer Short-Order, bei einem Kurstief wird eine Long-Order platziert. Man kann sich aber auch für die Copy-Strategie entscheiden. Bei dieser Strategie werden die Kaufentscheidungen erfolgreicher Marktteilnehmer kopiert, die die Trader über soziale Netzwerke posten. Wer mit CFDs handelt, der weiß, dass es jedoch keine sicheren Strategien gibt – auch dann nicht, wenn erfahrene und professionelle Trader agieren. Man sollte also immer sehr vorsichtig sein. Beide Strategien sowohl das suchen von Hoch und Tiefpunkten als auch Copytrading führen meist zu Verlusten, weshalb man lieber seine eigene Strategie am besten in einem oder maximal zwei Märkten verfolgen sollte. Es benötigt je nach Strategie auch nicht über 50 Prozent Gewinntrades um im Gesamten eine positive Tradingbilanz vorzuweisen. Es gibt Trader die sind mit weniger als 30 Prozent positiven Trades im Plus, da diese 30 Prozent wesentlich mehr Gewinne einfahren als die anderen 70 Prozent der Käufe und Verkäufe Verluste generieren. Dabei ist es egal ob man nun Event, News, Scalp oder Trader nach Chartsignalen und Indikatoren ist. Wichtig ist es eine saubere und möglichst einfache Strategie zu entwickeln und sich strikt an ein klares Moneymanagement zu halten.



Das Fazit
Wer sich ein automatisiertes Handelssystem aufbaut, der darf sich über eine Reihe von Vorteilen freuen. Mittels Trading Bot kann man aus einer großen Anzahl markterprobter Handelsstrategien wählen und damit persönliche Emotionen beim eingehen von Positionen ausschalten. Die Einstiegshürden dürfen jedoch keinesfalls unterschätzt werden – so geht es um den Wissensstand des Traders, der das System nur dann effizient einsetzen kann, wenn er auch die Feinheiten der Marktanalyse beherrscht. Idealerweise wird ein Handelssystem von einem erfahrenen Trader selbst erstellt. Zudem darf man auch die Komplexität nicht außer Acht lassen, die sich – neben der eigentlichen Programmierung des Handelssystems – auch aus der Regulatorik der gesetzlichen Rahmenbedingungen und den Risiken des Handels ergibt. Die meisten Handelsysteme werden über einen langen Zeitraum mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eher Geld vernichten als es zu Generieren. Trotz allem gibt es immer wieder Systeme die mit entsprechenden Anpassungen an den Markt über lange Strecken Gewinne einfahren können. Dies funktioniert sogar über große Zeiträume mit einfachen Strategien wie z.B. der 200/38 GD Tagelinien Strategie.

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Über Marco Eitelmann 377 Artikel
Mein Name ist Marco Eitelmann und ich freue mich, dass Dein Interesse für diesen Blog, der mittlerweile schon seit 2014 existiert, geweckt wurde. Auf dieser Webseite geht es hauptsächlich um die Themen: „Selbständigkeit, Blogging und Internetmarketing sowie Börse und damit verbundene Investitionsmöglichkeiten“. Ziel aus allen Themen soll ein möglichst stabiles, langfristiges und vor allem nachhaltiges passives Einkommen sein. Meine Qualifikationen: Ich bin finanziell selbständig und erfolgreich unabhängig durch meine Web-Projekte und meine Börsen-Investitionen geworden und verfüge so über tiefes Fachwissen in diesen Bereichen aus langjähriger Erfahrung und stetiger Weiterbildung. Ich bin seit 1999 durchgehend privat am Kapitalmarkt tätig und habe von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Fonds, ETF bis hin zu Zertifikaten wie Turbo Optionsscheinen, Mini Future- und Bonus/Reverse Bonus Zertifikaten alles aktiv gehandelt. Ich habe sowohl den Crash von 2000 als auch den von 2007/2008 mit prozentual geringen Verlusten mitgemacht und kenne nicht nur die Sonnenseite der Märkte. Meine grundlegende Investitionsstrategie ist konservativ, global breit diversifiziert und langfristig ausgelegt.

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