
Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann
Viele Webseitenbetreiber möchten natürlich zuvor wissen, was ein Klick auf eine Facebook Werbeanzeige genau kostet. Dies pauschal zu beantworten ist jedoch absolut unrealistisch. Man kann zwar vorher Analysen zu Keyword Kosten machen, Umfragen durchführen oder sich mit anderen Bloggern und Webmastern austauschen, doch wird man immer unterschiedliche Antworten bekommen. Ich möchte daher konkrete Beispiele geben, wie viel die Facebook Werbung kosten kann und warum es selbst bei gleichen Themen und äußerst ähnlichen Facebookanzeigen dramatische Klickpreisunterschiede gibt.
Wie viel kostet die Facebook Werbung pro Klick und wie ermittelt sich diese?
Bei Facebook kann man nicht einfach vorher festlegen und sagen „Ich möchte 10 Cent pro Klick zahlen“. Auch ist das Ziel der Werbekampagnen nicht immer nur auf maximale Klickzahlen zur eigenen Webseite ausgerichtet, sondern z.B. auch auf Interaktionen oder gewisse Handlungen die ein Nutzer ausführen soll, dem die Werbung zuvor eingeblendet wird. Ich nutze bei Facebook inzwischen ausschließlich die reinen „Klicks zu Webseite“ als festes Werbeziel. Das macht in meinem Fall auch Sinn, da ich keine Produkte verkaufe, sondern einen meiner Blogs bewerbe. Mich interessiert also die CPC Rate, ausgeschrieben „Cost per Click“ Rate. Diese Zahl zeigt konkret, was ich denn für einen Klick bei Facebook auf meine Werbung ausgegeben habe.
Beispiel der CPC Formel:
100 Klicks wurden erzeugt, 15 Euro hat die Werbung insgesamt gekostet
Rechnung: 15 Euro / 100 Klicks = 15 Cent pro Klick
Abhängig sind jedoch die tatsächlichen Klickpreise, die Reichweite der Werbung und die Effizienz von einigen wichtigen Faktoren!
Die wichtigsten Faktoren die Deine Facebook Werbekosten beeinflussen
- Das Thema Deiner Webseite:
Je nach Thema sind auch die Klickpreise von Grund auf extrem unterschiedlich. Sehr teuer sind: Finanzthemen, Banken, Immobilien, Anwälte und Versicherungen sowie ähnliche Themen. In der Mitte der Klickpreis-Bandbreite sind es dann: Pharma, Gesundheit, Ernährung, Abnehmen, Onlineshopping usw. Ganz unten kommen dann Themen wie: Dating, Effekthascher Beiträge und Co. Aber auch bei all diesen Themen unterscheiden sich die Klickpreise intern enorm und können bei entsprechend gut gestalteter Werbung auch wesentlich günstiger als der Durchschnitt werden. - Deine Werbeanzeige in ihrer Gesamtheit
Wenn Deine Werbeanzeige gut gestaltet ist, ein anziehendes Bild und/oder Text aufweist, die Nutzer zum Handeln animiert werden und der Beitrag äußerst interessant erscheint, dass man fast schon daraufklicken muss (Bitte kein Clickbait!) oder falsche Versprechungen, dann ist bereits schon fast alles gewonnen. Die Effizienz des Werbebeitrages kann so ganz erheblich gesteigert werden und auch die Anzahl der Klicks, selbst wenn vielleicht nur eine moderate Menge an Menschen den Beitrag sieht. - Das Targeting!
Ich sehe immer wieder Nutzer die überhaupt kein Targeting einstellen. Das ist extrem schlecht für die Effizienz der Werbeanzeige, nicht nachhaltig und vor allem sehr teuer was den einzelnen Klickpreis betrifft. Zwar werden ohne Targeting extrem viele Menschen erreicht, doch es handelt sich eben um jeden Menschen, absolut JEDEN! Das Targeting sollte so genau wie möglich definiert sein.
Beispiel: Du betreibst einen Onlineshop für Babys und willst mehr Windeln aus Deiner Eigenmarke verkaufen. Also sollten Deine Targeting-Zielkunden eher Frauen von 18-35 sein mit Kindern. Total unlogisch wäre es hier kein Targeting in diese Richtung zu setzen. Es würde z.B. folgendes passieren: Auch Single Männer von 50 + ohne Kinder aus Österreich erhalten Deine Windelwerbung für den deutschen Onlineshop, der nur nach Deutschland liefert. Ist das sinnvoll? Nein und extrem teuer und ineffizient! Es geht sogar noch ineffizienter bei falschem Targeting und Du hast „potentielle“ Kunden aus Bangladesch oder Indien! - Saisonalität
Hier kann ich es kurz machen… Du kannst im Hochsommer so viel Weihnachtsbaumwerbung schalten wie Du möchtest und im Winter soviel Bikinis verkaufen wollen wie Du willst. Es bringt nichts. Das sind extreme Beispiele, jedoch solltest Du immer auch die Saisonalität einiger Themen prüfen, bevor Du sie bewirbst! Bei manchen Themen sieht man den Einfluss nicht direkt auf den ersten Blick.
Was ich in einem spezifischen Beispiel für Facebook Werbung bezahle
Ich möchte jetzt so konkret wie möglich über ein ausführliches Beispiel zeigen, wie extrem unterschiedlich der Klickpreis bei ein und demselben Thema sein kann. Ich habe für meine Ernährungs- Gesundheits- und Umweltseite alternativ-gesund-leben.de schon einige Beiträge gebucht. In diesem Werbe-Experiment ging es um das Thema: „Zecken im Wald und wie man sich dagegen schützt“
Ich startete nahezu zur selben Zeit zwei Werbekampagne mit folgendem sinngemäßen Beitragstexten und passender Grafik:
Beispiel 1 und Ergebnis
- Kurzfassung Text: Zecken, natürliche Abwehrmittel, mein selbst hergestelltes Anti Zeckenmittel… Natürlich als hübscher Text verpackt…
- Grafik: Vorher/Nachher Grafik nach Anwendung, Bild Zeckenmittel und Link zu meiner Facebookseite
- Ergebnis Kosten 0,0595 Euro pro Klick
Beispiel 2 und Ergebnis
- Kurzfassung Text: Zecken, Borreliose Wahrscheinlichkeit, Abwehrmittel und Verhaltensweisen, längerer Text
- Grafik: Zeckenfotos mit etlichen Tieren, Bild Zecke auf Haut, Link zu meiner Facebookseite
- Ergebnis Kosten 0,215 Euro pro Klick
Man kann hier wunderbar sehen, wie bei ein und demselben Thema nur durch die Gestaltung des Beitrages und der Werbeanzeige extreme Unterschiede beim Klickpreis entstehen können. Das Targeting war selbstverständlich bei beiden Kampagnen gleich und auf Menschen in Waldgebieten und entsprechenden Alter optimiert. Das Resultat ist ein gut 4-facher CPC-Klickpreisunterschied!
Ab welchen Klickpreisen ich eine Kampagne auf Facebook als erfolgreich sehe
Ich akzeptiere für meine Ernährungs- Umwelt- und Gesundheitsthemen keine Klickpreise über 12 Cent. Bei gutem Erfolg sehe ich auch nur Klickpreise unter 10 Cent als „Wiederholbar“ an. Alles unter 8 Cent ist Top, sehr selten gibt es auch extrem gute Preise von weniger als 6,5 Cent!
Dies sind aber nur meine persönlichen Ansichten über die Klickpreis-Akzeptanz bei Facebook für eines meiner Projekte. Es kann sich bei gewissen Themen auch ein Klickpreis von 20 Cent oder 50 Cent, ja sogar von 1-2 Euro und mehr lohnen, wenn die Besucherzahlen und die damit einhergehende Sales, Leads und Conversion Raten passen.
Fazit:
Der Preis für einen Facebook Werbe-Klick ist alles andere als statisch. Ich hoffe ich konnte dies in meinem Beispiel mit individueller Klickpreisermittlung aufzeigen. Manchmal denkt man auch vor dem Start einer Facebook-Kampagne, dass diese nun der absolute Erfolg wird, oder umgekehrt, man erwartet nicht besonders viel und wird in beide Richtungen eines Besseren belehrt. Diese Fälle hatte ich auch schon. Die Gedanken: „Der Beitrag und das Thema werden sicher voll rein hauen“ mit mäßigem Ergebnis und relativ hohen Klickpreisen und dann wiederum das Gegenteil: „Ja ist ganz ok, könnte klappen“ mit Hammer Erfolg und super billigen Klickpreis als Ergebnis! Alles ist bei den Werbeanzeigen möglich. Wichtig ist es viel auszuprobieren, sich nicht gleich entmutigen zu lassen und auch Dinge zu versuchen, die man zunächst nicht als ersten Platz präferiert. Natürlich sollten bei diesen Versuchen möglichst geringe Budgets eingeplant werden. Mir reichen 15 Euro für 14 Tage zum Testen einer Facebook-Werbung völlig aus.
Zum Thema weiterführende Informationen und zusätzliche interessante Beiträge:

Die Registrierung und Nutzung des Dienstes ist kostenlos!
Gute Beschreibung, jedoch kommt in unserem Fall nur Werbung mit Buchung infrage. DJ-Arbeit. Wie soll man das am besten bewerben? Dank für jegliche Auskunft.
Hallo Tanja,
damit habe ich bisher noch keine Erfahrung gemacht. Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich jedoch Selbständige die mit Direktbuchungen und den Ergebnissen nicht sehr zufrieden waren und daher lieber auf Adwords von Google setzen. Das heißt jedoch nicht, dass es mit Facebook nicht auch ebenso gut funktionieren kann.
LG
Marco
Das Thema Facebook Werbung beschäftigt mich gerade, mir hat dieser Artikel gut geholfen. Man kann seine Zielgruppe doch recht gut definieren, das ist hervorragend!