Welche Arten von negativen Börsenphasen gibt es?

Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann

Wie im ersten Beitrag: „Welche Arten von positiven Börsenphasen gibt es?“ bereits angekündigt, folgt nun die Kehrtwende der Börseneuphorie und Kaufpanik.
Ist auch der Letzte im Markt drin, am besten noch auf Kredit finanziert, so kommt es bald zum massiven Einbruch.
Spätestens wenn die Gertrude von Kasse 18 im Supermarkt Aktien empfiehlt, sollte es das gewesen sein mit der Panik Aktienrallye.


Nun die negativen Börsenphasen, geordnet von leicht negativ, bis extrem negativ.

Topbildung und Gegenreaktion, „ist ja nur eine kleine Korrektur“…

Nachdem die Märkte eine ultimative Börsenrallye, gepaart mit Kaufpanik und absoluter Euphorie überstanden haben, gibt es irgendwann den Zeitpunkt, an dem der Markt einfach nicht mehr nach oben geht. Er bildet idealerweise ein charttechnisches Top, besser ein Doppeltop aus.
Dieses charttechnische Top, wird von mindestens zwei, besser mehr, gleichhohen Hochpunkten bestätigt, an denen der Kurs immer wieder nach unten abprallt.
Ist der Markt so extrem heiß gelaufen und von Verkäufern quasi leergefegt, kann es auch statt einer Topbildung direkt zu einem ersten starken Rutsch um mehrere Prozent kommen.
Die meisten vorsichtigen Marktteilnehmer, aber auch viele von Computern ausgelösten Stop Loss Limits, verlassen schon langsam den Markt in dieser Phase.
Die Mehrzahl der Marktteilnehmer ist jedoch noch weit weg von Pessimismus oder gar Panik
Die Marktbewegung wird als einfache kleine Korrektur gesehen und die völlig irrationalen Bewertungen werden weiterhin ignoriert.
Die „Börsen Experten“ haben ja gesagt, dass es noch 10, 20, 30, nein sogar noch 100 % nach oben geht.
„Keine Panik, denn es ist ja nur eine kleine Börsenkorrektur“.
In dieser Börsenphase legen trotz horrender fundamentaler Bewertungen sogar noch einige Anleger Geld nach.
Man kann ja jetzt 5 % tiefer kaufen, „Wahnsinn, muss man mitnehmen, die Kurse steigen ja noch weiter“.

Erster Abwärtsschub, „Der Index steigt wieder,“ „Halten“, erste Teilnehmer bekommen Angst vor Ihren Investments!

Es war wohl leider doch keine kleine Korrektur, die ersten 10-15 % vom Top sind weg.
Die letzten extrem euphorischen Marktteilnehmer, die auf den Zug aufgesprungen sind, sind entweder schon wieder draußen, oder sitzen bereits auf ordentlichen Buchverlusten.
Panik bricht in der Investoren und Privatanleger Masse noch nicht aus, jedoch macht sich spätestens jetzt unsere im Beispiel erwähnte Gertrude langsam Sorgen.
Diejenigen, die auf Kredit gekauft haben erst recht.
Noch wird aber von der Mehrzahl, die im Depot liegenden Positionen gehalten.
Auch hier stützen Anschlusskäufe den Markt und bewahren ihn kurzzeitig vor Schlimmeren.
Es zeichnet sich bereits charttechnisch ein Abwärtstrendkanal ein, der deutlich tiefere Kursziele zulässt.
Viele Anleger sehen in dieser Phase die 200er Tagelinie (Gleitender Durchschnitt), als letzte Rettung vor dem Absturz, der bereits bedrohlich über der Börsenlandschaft schwebt.
Zweifel kommen langsam auf, es besteht aber noch Hoffnung.

Der Abwärtstrend etabliert sich, die Fundamentaldaten lassen nach, Kurse weiter im Fall, ständig wachsender Pessimismus und massives auftauchen der Crashpropheten.


„Wir haben es ja immer gesagt, dass es bald ordentlich abwärts geht“, tönt es meistens von genau den „Börsen Experten“ die noch vor kurzem weitere 20, 30 nein 100 % Marktpotential gesehen haben.
Der Markt fällt und bildet immer neue Tiefs.
Zwar wurde ein Teil der extremen Bewertungen bereits abgebaut, jedoch trüben sich nun auch die fundamentalen Kennzahlen der Wirtschaft und der Staaten ein.
Eine Abwärtsspirale beginnt.
Die Seite der Verkäufer wächst und wächst.
Gertrude von Kasse 18 resigniert und schaut sich das Drama nicht mehr länger an, verkaufen wird sie aber auf keinen Fall, denn die Aktien steigen irgendwann wieder.
„Immerhin hat es der Berater von der Bank auch gesagt und der muss es ja wissen, denn der ist von der Bank und hat Ahnung!“ Pessimismus greift um sich.
Professionelle Trader und Investoren setzen immer mehr auf Short Positionen und haben ein starkes Interesse an weiter fallenden Kursen und Panik.
Die Börsenschwankungen steigen.
Die ersten Crashpropheten verkünden das Ende der Börse. Marktteilnehmer die auf Kredit im Markt sind bzw. waren, werden zu Zwangsverkäufen gezwungen und beschleunigen den Abwärtstrend noch.

Das Ende aller Tage naht, blankes Entsetzen und Panik treten auf. Die Börsen Depression steht in den Startlöchern.
Die Börse in absoluten ungebremsten Sturzflug mit Final Sell Off.

„Raus, nicht wie raus aus Aktien und all diesem Teufelszeug“.
Selbst unsere Gertrude will nur noch raus und verkauft, egal zu welchem Kurs.
Ihre Kollegin die auch unbedingt Aktien haben musste, sitzt entsetzt und depressiv auf Depotleichen mit teils 80 % Minus.
Alles befindet sich am Tief, keine Hoffnung, kompletter Käuferstreik.
Damit nicht genug, wir brauchen einen finalen Sturzflug, den totalen Sell Off, oder zu Deutsch, der Ausverkauf am Markt.
Trotz bereits massiver Kursverluste, entstehen innerhalb kurzer Zeit, über wenige Tage verteilt gewaltigen Chartspitzen nach unten. „Wie tief kann es denn noch fallen?“, fragen sich die meisten schwer geplagten Markteilnehmer.
Mit dieser Frage liegen sie genau bei demselben Problem, wie aus dem ersten Teil der Reihe.
Denn die letzte positive Börsenphase mit Kaufpanik und Euphorie funktioniert genauso, nur eben umgekehrt.
Es muss der finale Ausverkauf stattfinden und die letzten Optimisten aus dem Markt gefegt werden.
Übrig bleibt, eine tiefe Angst und Depression bei einem sehr großen Teil der Marktteilnehmer, die bisher immernoch durchgehalten- und ihre Aktien nicht verkauft haben.
Der perfekte Zeitpunkt für einen langfristigen Kauf ist nun gekommen und ein Neustart einer künftigen Hausse (Aufwärtsphase) steht an.



Fazit aus beiden Berichten:
Es ist sicher nicht immer leicht, die aktuelle Börsenphase zu deuten, gerade in Seitwärtsphasen, oder bei schnellen, schärferen Korrekturen auf Grund von News bzw. Ereignissen, ist man sich oft unsicher, worum es sich gerade handelt.
Oft schafft die Börse auch den Dreh nach oben oder unten, je nach aktueller Börsenphase. Dabei springt sie auch gerne wieder in neue Trends und man muss erneut zuordnen, wo man sich denn gerade befinden könnte.
Die Berichte schildern den praktischen Idealfall von Absoluten Hochs und Tiefs am Markt.

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Über Marco Eitelmann 378 Artikel
Mein Name ist Marco Eitelmann und ich freue mich, dass Dein Interesse für diesen Blog, der mittlerweile schon seit 2014 existiert, geweckt wurde. Auf dieser Webseite geht es hauptsächlich um die Themen: „Selbständigkeit, Blogging und Internetmarketing sowie Börse und damit verbundene Investitionsmöglichkeiten“. Ziel aus allen Themen soll ein möglichst stabiles, langfristiges und vor allem nachhaltiges passives Einkommen sein. Meine Qualifikationen: Ich bin finanziell selbständig und erfolgreich unabhängig durch meine Web-Projekte und meine Börsen-Investitionen geworden und verfüge so über tiefes Fachwissen in diesen Bereichen aus langjähriger Erfahrung und stetiger Weiterbildung. Ich bin seit 1999 durchgehend privat am Kapitalmarkt tätig und habe von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Fonds, ETF bis hin zu Zertifikaten wie Turbo Optionsscheinen, Mini Future- und Bonus/Reverse Bonus Zertifikaten alles aktiv gehandelt. Ich habe sowohl den Crash von 2000 als auch den von 2007/2008 mit prozentual geringen Verlusten mitgemacht und kenne nicht nur die Sonnenseite der Märkte. Meine grundlegende Investitionsstrategie ist konservativ, global breit diversifiziert und langfristig ausgelegt.

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