5 Möglichkeiten wie man mit fallenden Aktien und Börsenkursen Geld verdienen kann

Wenn rot zu grün wird, von fallenden Aktien und generell Börsenkursen lässt sich mit den entsprechenden Instrumenten hervorragend und leicht in unterschiedlicher Stärke bzw. Intensität profitieren. Steigende Kurse hinterlassen bei diesen Derivaten im Gegenzug natürlich rote Zahlen, zudem sind sie oftmals mit erheblichen zusätzlichen Risiken verbunden, die es unbedingt zu beachten gilt!

Beitrag aktualisiert am 9. Juli 2019 von Marco Eitelmann

Fallende Aktien und Indizes sind für die meisten Anleger ein ärgerlicher und nerviger Begleiter der Börsenentwicklung.
Kurze Korrekturen am Markt, oder langfristige leicht abwärtsgerichtete Seitwärtstrends sind mitunter kein Problem, heftige Einbrüche oder sogar Crashsituationen schon.


Es gibt natürlich genug Möglichkeiten sein Depot gegen fallende Märkte abzusichern.
In diesem Bericht soll es aber nicht um eine Absicherung gehen, sondern um Profit mit fallenden Aktienkursen bzw. generell fallenden Märkten an der Börse.

Buch mit CD zum Thema:
Gewinnen mit Optionsstrategien: Erfolgreich in der Königsklasse des Terminhandels. Mit Optionssimulator auf CD-ROM*

Wie kann ich von fallenden Kursen profitieren?


  1. Klassisch per Put Optionsschein auf fallende Aktien und Märkte setzten
    Der gute alte Put ist ein Klassiker, der sich nicht nur auf Aktien beschränkt.
    Bei einem Optionsschein erwerben sie das Recht den Basiswert zu einem festgelegten Niveau bzw. Preis zu verkaufen.
    Fällt der Basiswert, dann wird der Put teurer, da sie ihn zu einem höheren Preis verkaufen können, as die Aktie am Markt aktuell wert ist.
    Steigt der Preis der Aktie, dann wird der Put mit zunehmendem Aktienkurs immer wertloser und führt letztendlich zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
    Ein weiteres „Problem“ an Put Optionsscheinen ist die begrenzte Laufzeit.
    Auch der Hebel von Optionsscheinen ist extrem Schwankungsanfällig und führt zu überproportionalen Gewinnen und Verlusten.
    Put Optionsscheine sind extrem spekulativ!
    Meinung zum Put Optionsschein:
    Auch wenn der Put Optionsschein ein Klassiker ist, so setzte ich diesen bei meinen Anlageentscheidungen nicht ein.
    Das Problem sind die vielen, teils kaum zu durchschauenden Kennzahlen wie implizierte Volatilität, Zeitwertverluste, Hebeleffekte und Basiskennzahlen.
    +
  2. Mini Future Zertifikate Short auf Aktien, Indizes, Anleihe, Rohstoffe und mehr.
    Relativ „neu“ in der Entwicklung sind Mini Future Zertifikate, die ein extrem breites Anlaguniversum besitzen.
    Wir gehen hier von der Short Variante aus, welche im Falle von fallenden Kursen zu Gewinnen führt.
    Mini Future Zertifikate haben kein Zeitlimit sind also endlos laufende Zertifikate (Open End Zertifikate).
    Dies ist ein Vorteil gegenüber den klassischen Put Optionsscheinen.
    Der Hebel von Mini Future Zertifikaten ist viel leichter zu bestimmen, ebenso die Kursentwicklung im Bezug auf den Basiswert.
    Die Finanzierungskosten des Mini Future Zertifikats werden umso höher, je höher der aktuelle Hebel innerhalb des Zertifikates ist.
    Ein großes Problem bei langen Seitwärtsphasen.
    Man verliert Geld, obwohl sich der Markt kaum bewegt.
    Ein Hebel von 2 verliert hier weniger Geld auf Grund der Finanzierungskosten, als ein Hebel von 10, 20 oder gar 40.
    Meinung zum Mini Future Short Zertifikat:
    Für kurz bis mittelfristige Short Positionen sind Mini Future Zertifikate hervorragend geeignet.
    Der Hebel ist frei wählbar und teilweise schon ab 1,2 + zu haben.
    Das Risiko ist natürlich hoch und steigt mit dem Hebel extrem an!
    Ein Totalverlust ist auch hier nicht ausgeschlossen.
    Steigt der Kurs des Basiswertes zu stark an und trifft auf die Knock Put Barriere des Mini Future Zertifikats, so wird es automatisch glatt gestellt und man erhält meist einen winzigen Restwert ausbezahlt.
    +
  3. Reverse Bonus Zertifikate auf fallende, seitwärts tendierende oder leicht steigende Märkte.
    Die Reverse Bonus Zertifikate funktionieren nach einer einzigartigen recht komplexen Struktur.
    Aus diesem Grund habe ich einen extra Bericht zu „Funktionsweise von Reverse Bonus Zertifikaten“ geschrieben.
    Reverse Bonus Zertifikate sind je nach Aufbau ihrer Barrieren und Bonusrenditen, sowie ihres Aufgeldes im Vergleich zu den vorangegangenen Put Optionsscheinen und Mini Future Zertifikaten viel „konservativer“.
    Die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlustes bei Bonus Zertifikaten besteht jedoch trotzdem, nicht nur falls der Emittent Pleite gehen sollte, sondern auch bei extremen Kursansteigen des Basiswertes.
    Reverse Bonus Zertifikate sind in Sachen Vielfältigkeit mehr auf Aktien und Indizes beschränkt.
    Meinung zum Reverse Bonus Zertifikat:
    Zuerst sollten sie unbedingt im oben genannten Link die Funktionsweise genauer lesen, um zu verstehen wo die Vorteile liegen und wie diese Zertifikate funktionieren.
    Ich bin ein großer Fan von Reverse Bonus Zertifikaten zu Absicherungszwecken, oder um gezielt Gewinne in fallenden Märkten zu generieren.
    Der gewaltige Vorteil liegt jedoch darin, das auch in seitwärtsgerichteten, bis leicht steigenden Märkten auf Grund der Bonusrendite erhebliche Gewinne eingefahren werden können.
    +
  4. Faktor Short Zertifikate
    Hier möchte ich es sehr kurz machen, was jedoch mit meiner Meinung zu Faktor Short Zertifikaten begründet ist.
    Faktor Short Zertifikate funktionieren recht simpel.
    Diese Zertifikate haben einen so genannten „Faktor“.
    Dieser Faktor kann von „2“ bis nahezu unbegrenzt lauten.
    Limit ist jedoch meist 10 bis 20.
    Der Faktor gibt an, wie stark man von fallenden Kursen profitiert, falls sich der Basiswert nach unten bewegt.
    Hat man ein Faktor 10 Short Zertifikat auf den DAX erworben, so wird dies um ca. 10 % steigen, wenn der DAX um 1 % fällt und umgekehrt.
    Der Faktor wird jeden Tag auf den Ursprungswert zurückgesetzt.
    Meinung zum Faktor Short Zertifikat:
    Für einen Tag ist das Faktor Short Zertifikat „relativ“ sinnvoll, für mehrere Tage absolut nicht!
    Warum?
    Weil der Faktor jeden Tag wieder auf Ausgangsniveau gesetzt wird und nicht mit dem Kurs mitgeht, wie z.B. bei einem Mini Futur Zertifikat.
    Dies hat zur Folge das ein Faktor Short Zertifikat selbst nach monatelangen Abwärtstrend  des Basiswertes kaum Gewinne einfährt und äußerst allergisch gegen leicht Aufwärtsbewegungen reagiert.
    Ein Beispiel Hebel 10 Mini Future Zertifikat vs. Faktor 10 Short auf den DAX
    Folgender Verlauf im DAX (5 Tage) – 5 % + 2% -3% + 4% -5 % = DAX rd. – 7 % (einfach Ausführung)
    = Mini Future Zertifikat ca. (wegen Finanzierungskosten) + 68-70 %
    = Faktor Short Zertifikat ca. + 40,4 %
    Das Ergebnis spricht für sich.
    +
  5. Short ETF
    Der klassische ungehebelte Short ETF ist wohl die konservativste Art um von fallenden Börsenkursen zu profitieren.
    Zusätzlich der Short ETF das einigst genannte Instrument, welches nicht als Zertifikat an der Börse notiert und deshalb nur ein geringes Emittentenrisiko innehalten kann.
    Ein ETF ist Sondervermögen und das Geld bleibt auch im Pleitefall des Emittenten für den Anleger erhalten.
    Jedoch kann trotz ETF ein Emittenten Risiko bestehen!
    Ist der ETF nicht replizierend und basiert auf so genannten Swap Geschäften, so kann ein Ausfall eines der Swap Partner zu einem erheblichen Verlust bis hin zum Totalverlust auch bei einem ETF führen!
    Meinung zum Short ETF:
    Wie oben erwähnt ist der Short ETF sehr „konservativ“, wenn man auf fallende Kurse setzten möchte.
    Das Angebot ist jedoch sehr begrenztet was die Basiswerte angeht.
    Die Funktionsweise ist extrem einfach.
    Fällt der DAX um 1 %, dann steigt der DAX Short ETF um 1 % (leichte Abweichungen möglich).
    Die Short ETF gibt es auch gehebelt, jedoch entstehen dann ähnliche Probleme wie bei den Faktor Zertifikaten (siehe Punkt 4)


Fazit: Möchte man auf fallende Kurse setzten, bin ich ganz klar ein Freund von Mini Future Zertifikaten und Reverse Bonus Zertifikaten.
ETF Short sind ebenfalls gute Möglichkeiten das ganze Thema um einiges konservativer anzugehen.
Bei den ersten 4 Vorstellungen, sollte man unbedingt das hoch gefährliche und meist zum Totalverlust führende Emittentenrisiko beachten!
Generell bilden meine Vorstellungen und Erklärungen nur einen Bruchteil der offiziellen Verkaufsunterlagen der Banken und Emittenten ab.
Diese sollten vor einem Kauf egal welcher Wertpapiere immer gelesen und genau befolgt, sowie verstanden werden! Kaufen sie nichts, das sie nicht 100 % verstehen!
Einige werden sich sicherlich fragen warum hier keine CFD- oder direkte Short Positionen im Futuremarkt selbst genannt wurden.
Diese werde ich in gesonderten Berichten vorstellen.
Bei Futures und CFD ist das Risiko des Totalverlustes noch nicht die Grenze, man kann mehr Geld verlieren als man investiert hat, weshalb diese Art der Geldanlage wohl zu den spekulativsten und auch gefährlichsten Arten überhaupt zählt!

Zum Thema weiterführende Informationen und zusätzliche interessante Beiträge:


Sein eigenes Musterdepot über eine seriöse Plattform an die Börse bringen und damit über Provisionen Geld verdienen? - Das ist mit wikifolio.com* möglich!
Die Registrierung und Nutzung des Dienstes ist kostenlos!

Wenn Dir dieser Beitrag gefällt, freue ich mich wenn Du ihn teilst...
Über Marco Eitelmann 377 Artikel
Mein Name ist Marco Eitelmann und ich freue mich, dass Dein Interesse für diesen Blog, der mittlerweile schon seit 2014 existiert, geweckt wurde. Auf dieser Webseite geht es hauptsächlich um die Themen: „Selbständigkeit, Blogging und Internetmarketing sowie Börse und damit verbundene Investitionsmöglichkeiten“. Ziel aus allen Themen soll ein möglichst stabiles, langfristiges und vor allem nachhaltiges passives Einkommen sein. Meine Qualifikationen: Ich bin finanziell selbständig und erfolgreich unabhängig durch meine Web-Projekte und meine Börsen-Investitionen geworden und verfüge so über tiefes Fachwissen in diesen Bereichen aus langjähriger Erfahrung und stetiger Weiterbildung. Ich bin seit 1999 durchgehend privat am Kapitalmarkt tätig und habe von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Fonds, ETF bis hin zu Zertifikaten wie Turbo Optionsscheinen, Mini Future- und Bonus/Reverse Bonus Zertifikaten alles aktiv gehandelt. Ich habe sowohl den Crash von 2000 als auch den von 2007/2008 mit prozentual geringen Verlusten mitgemacht und kenne nicht nur die Sonnenseite der Märkte. Meine grundlegende Investitionsstrategie ist konservativ, global breit diversifiziert und langfristig ausgelegt.

4 Kommentare

  1. Sehr geehrte Damen und Herren!
    Gibt es ein Buch oder Bücher,wo Mini Future Short Zertifikate bzw.Reserve Bonus Zertifikate auf
    fallende Aktienmärkte/Indizes.Wo könnt ich dies erwerben?

    MFG

  2. Moin Marco,

    Kennst du Unternehmen, die von einem fallenden Markt profitieren würden / könnten?

    Spontan würden mir bspw. die Börsenbetreiber einfallen, die durch höhere Handelsaktivitäten profitieren könnten. Ein Artikel mit solchen Unternehmen wäre sicherlich sehr lesenswert 😉

    Beste Grüße Fin

    • Hallo Fin,

      im Falle eines erheblichen Einbruchs werden auch die Börsenbetreiber starke Kursabschläge hinnehmen müssen. Durch den inzwischen extrem hohen Anteil an passiven ETF und Indexprodukten am Gesamtmarkt, werden in Crashphasen wahrscheinlich noch deutlicher die breite Masse an Wertpapieren auf den Markt geworfen. Auch in der Vergangenheit konnten Börsenbetreiber nicht von Kurseinbrüchen profitieren, einige sind sogar überproportional gefallen. Halbwegs stabil beleiben konservative Werte wie z.B. Nahrungsmittelhersteller, Abfallentsorger, Wasserversorger oder auch Konsumgüterhersteller mit Gütern des ständigen Gebrauchs. Selbst die werden aber Verluste hinnehmen müssen. In einem langfristigen scharfen Abwärtstrend sind nur extrem wenige Einzelwerte positiv in ihrer Entwicklung. Also heißt es entweder Aussitzen, Verkaufen oder Absichern.

      Grüße
      Marco

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*